NEWS: In Barcelona Banditen auf Schritt und Tritt

12.09.2011 - ARENA / Barcelona für Deutsche 

Das Bandenunwesen in Barcelona hat inzwischen derartige Ausmaße angenommen, dass inzwischen eine Landkarte der Standorte der verschiedenen Tätergruppen verfasst wurde, die im Internet großen Widerhall findet. Ein Fremdenführer war der maßgebliche Verfasser. Er verwendete jede Menge abschätziger Bezeichnungen für die Gruppen, je nachdem, ob sie aus Marokko, den Ostblockstaaten oder aus Lateinamerika stammen. Diese Landkarte der Übergriffe trägt den Titel „mangulándia“, also das Land der Diebstähle.

Besonders aktiv sind wegen der großen Menschenansammlungen die Übeltäter am Flughafen und in den zum Flughafen führenden Bussen. Hier sind sowohl Marokkaner wie Südamerikaner vorherrschend. Insgesamt wurden im letzten Jahr durchschnittlich täglich (!) 310 Diebstähle und Überfälle mit oder ohne Gewaltandrohung in der Stadt Barcelona zur Anzeige gebracht, wobei die Dunkelziffer noch wesentlich höher liegen dürfte, denn viele Touristen sehen wegen ihrer Sprachschwierigkeiten von einer Anzeige ab.
Sehr geschäftig verhalten sich auch Gruppen von Frauen aus Bosnien, die entweder unter dem Vorwand, taubstumm zu sein, betteln und die Gebefreudigen dann um ihre Portemonnaies bringen oder zum Schein um Unterschriften für irgendwelche Krankheiten bitten und so die Aufmerksamkeit der Gutgläubigen ablenken.


In der ganzen Stadt hat sich die Masche verbreitet, sich als Polizist auszugeben, um Dokumente und oftmals sogar die Kreditkarten von Passanten zu fordern, die mit dem Vorwand der Überprüfung nicht zurückgegeben werden. Sehr beliebt scheint nach wie vor der Trick zu sein, einem meist älteren Bürger einen Flecken zu verpassen und sich dann zu erbieten, diesen wieder zu beheben, wobei man ihm dann die Brieftasche entwendet.
Uralt, aber offenbar immer noch einträglich ist auch der Verkauf von Nelken auf der Rambla oder dem Paseo de Gràcia. Wenn der Käufer dann nach einer Münze im Portemonnaie fischt, „helfen“ ihm die Frauen – es sind oft Zigeunerinnen - , indem sie ebenfalls in den Geldbeutel greifen, angeblich, um die richtig Münze auszuwählen, in Wirklichkeit aber, um mit unglaublicher Fingerfertigkeit in den hinteren Fächern die vorhandenen Geldscheine zu stehlen.
Neu ist wegen der steigenden Goldpreise auch das Entreissen von Halsketten bei älteren Frauen. Diese Gewaltanwendung hat oftmals neben dem Verlust des geliebten Schmuckstücks noch eine andere tragische Folge: viele Frauen straucheln durch den Riss am Hals, fallen hin und tun sich oft sehr weh.


Das traurige Fazit der Mossos nach Studium der ausgefeilten Studie über das Bandenunwesen in Barcelona ist, dass man die meisten Täter schon unzählige Male festgenommen hat, sie aber immer wieder auf freien Fuß kommen, weil Diebstähle unter 400 Euro Wert nicht gerichtsverwendbar sind. Die Täter halten sich erfahrungsgemäß nicht länger als einige Wochen oder Monate am gleichen Ort auf und kehren dann in ihre Heimatländer zurück. Dabei benutzen sie aus Angst, wiedererkannt zu werden, keine öffentlichen Verkehrsmittel, sondern Taxis. Sie können es sich ja leisten.

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