NEWS: Jubiläumsjahr 2014 – selbst ist die Frau: von Köln bis Barcelona 1800 km auf dem Rad

31.03.2014 - Rafael Heberling / Barcelona für Deutsche 

In diesem Jahr (2014) hat die Städtepartnerschaft Köln-Barcelona 30. Geburtstag. Pascual Maragall und Norbert Burger, damals die Oberbürgermeister, freundeten sich auf dem europäischen Städtetag an und begründeten die Partnerschaft, die laut Aussage beider Rathäuser am meisten gelebt wird. Jährlich werden Empfänge auf beiden Seiten organisiert, Grußnoten übergeben, Austausch in Zusammenarbeit von archäologischen Zonen unterstützt, Journalisten auf beiden Seiten informiert, Reisende von der einen in die andere Stadt umsorgt, bis hin zur Hilfestellung, wenn eine Delegation des Baden-Württembergischen Parlaments in Barcelona die jahrhundertealten demokratischen Wurzeln der Katalanen im Rathaus vom Kölner Städtepartnervertreter erläutert bekommt.

Im Oktober wird der Kölner Oberbürgermeister in Barcelona erwartet, aber bereits von März bis Mai gibt es eine atemberaubende Aktion, die per Fahrrad ein Band zwischen den beiden Städten knüpft:

Ein Mitglied des Städtepartnervereins Köln-Barcelona ist die Architektin Ana-Maria Bermejo. Sie wurde vor 50 Jahren "südlich von Köln", in Mataró geboren, lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Köln und hat sich etwas Besonderes zu ihrem persönlichen Jubiläum und dem Vereins-Jubiläum ausgedacht: sie will mit einer Tour auf dem Fahrrad ein Zeichen setzen, 1733,21 km per Pedal bei Wind und Wetter von Köln erst in ihre Geburtsstadt Mataró und dann in die Partnerstadt Barcelona unternehmen. Der Start ist am 29. März vor dem Kölner Rathaus geplant und die Ankunft dann für den 6. oder 7. Mai 2014 vor dem Rathaus Barcelona auf der Plaça Sant Jaume I vorgesehen – je nach dem, wie lange die Geburtstagsfeier am 5.5. in Mataró gedauert hat ;-)

Ganz selbst die Frau, hat sie dafür ihr Rad sozusagen "neu erfunden". Zunächst Hilfe und Tipps bei erfahrenen Radlern eingeholt, Unterstützung von Freunden, Verbänden, Mann und Familie besorgt, um am 29. März nun auch technisch gut vorbereitet an den Start zu gehen. Fahrradkarten studiert, begutachtet, Route geplant, einen wetterfesten Navi auf dem Lenker installiert, die Satteltaschen gepackt, reist sie von Köln aus über die Hälfte der langen Strecke alleine. Erst nach gut 800 km hat Ihr Mann Norbert versprochen in Chalon-sur-Saône dazuzustoßen und sie auf dem Rest der Reise zu begleiten. In einem Internet-Blog (http://radtour.architektur-stadtfuehrung.de) wird Ana Maria ihre Erfahrungen mit Interessierten aus aller Welt teilen und berichten. Später soll daraus vielleicht ein Buch werden. Ende Mai 2014 ist dann die Rückreise mit dem Flieger nach Köln angepeilt.

Damit die ganze Technik wie Navi, Tablet, Handy und Kamera nicht so schnell ihre Akku-Leistung aufgeben, hat sie auch schon vorgesorgt. Schliesslich will sie ja auch von unterwegs aus bloggen und uns alle mit Fotos und Berichten unterhalten. So wird Ana Maria ihr eigenes Kraftwerk sein. Ihre Bewegungs-Energie setzt der Naben-Dynamo in Strom um. Die Schwankungen der Fahr-Dynamik, die die empfindliche Elektronik nicht vertragen würde, gleicht sie durch einen speziellen Puffer-Akku aus, der ihr empfohlen wurde und den sie gleich einmal bei kurzen ein- bis dreitägigen Touren erprobt hat. "So muss ich nicht gleich in jedem Gasthof auf die einzige Steckdose Jagd machen, um die Geräte aufzuladen" sagt Ana. Geschlafen wird spontan, überwiegend bei Mitgliedern einer weltweiten Touren-Radfahrer-Gemeinschaft, die sich per Internet unter dem Portal "warmshowers" (www.warmshowers.org »auch als Smartphone-App erhältlich«) organisiert. Diese Bewegung basiert auf Gastfreundschaft. Jeder kann sich hier registrieren, um Radlern eine Übernachtungs- (und Duschmöglichkeit?) zu bieten. Sollte es mal schief gehen, die Müdigkeit sie überkommen, wenn noch kein solcher Stützpunkt in greifbarer Nähe ist, gibt es zur Not noch den Schlafsack auf dem Gepäckträger. Bevor es soweit kommt, wird man sicher auch mal ein Hotel oder Gasthof in Erwägung ziehen. "Aber ein bisschen Abenteuer zum Geburtsjubiläum muss sein", meint Ana.

Wer Ana bei ihrem Abenteuer und ihrer spektakulären Aktion zum Städtepartnerschafts-Jubiläum unterstützen mag, kann über ihren Blog Kontakt aufnehmen oder auch die Berichte auf seinen sozialen Netzwerken teilen. Wir sind gespannt auf die Fotos und den Bericht vom Start am Samstag, den 29. März! Gute Reise, Ana!

Weitere Infos:
http://radtour.architektur-stadtfuehrung.de
http://koelnbarcelona.wordpress.com

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