NUTZWERT: Die besten Airlines nach Deutschland

11.01.2010 - Stefanie Claudia Müller  

Nichts ist für einen Deutschen ärgerlicher als die Tatsache, dass man glaubt, man bekommt es billig und dann wird es teuer und auch noch schlecht. Das kann einem passieren, wenn man Ryan Air oder Easy Jet bucht. Bei den Iren, also Ryan Air, muss man inzwischen das Bezahlen des Tickets bezahlen, was schon aberwitzig genug scheint. Aber das reicht der "Billig"-Airline nicht, sie kassiert beim Kassieren so richtig ab. Bezahlung mit Debitkarte kostet 6 Euro und Kreditkarte mal eben 30 Euro. Zeitweise musste man dort im Sommer sogar den Besuch der Bordtoilette mit einem Euro begleichen.

Wenn man reist, dann nimmt man ja Gepäck mit. Aber "Billig"-Airlines wie Easy Jet und Ryan Air scheinen darauf nicht vorbereitet. Sie verlangen für das Einschecken von Gepäck zusätzlich Geld. Nur ein kleiner Handgepäckkoffer, in dem alles, auch die Handtasche drin sein muss, ist erlaubt. Leider ist jetzt auch Germanwings, die ab März wieder Madrid-Köln fliegen, auf diese neue Einnahmequelle umgestiegen.
Aber bei Germanwings werden zumindest noch Familien bevorzugt behandelt. Bei den anderen beiden Airlines, nur der, der das vorher bezahlt hat.

Fazit: Wenn man bei Ryan Air oder Easy Jet früh bucht, kann man auf den ersten Blick vielleicht günstig ein Ticket bekommen. Aber man muss auch die ganzen Zusatzkosten und Leistungen, die notwendig sind, um überhaupt an Bord zu kommen, beachten und aufrechnen. Bei Ryan Air muss man meist bei Abflug oder Ankunft an komische Flughäfen fahren und vorher schon online einschecken, sonst gibt es Probleme. Man steht immer Schlange und verbringt viel Zeit, mit dem Umpacken des Koffers umpacken, weil man wieder ein Kilo zuviel hat. Bei Ryan Air kosten zuviele Kilos 35 Euro - einmalig in bar zu zahlen, kurz vor dem Einstieg ins Flugzeug. Der Koffer wird dann nochmal eingecheckt und muss dann vom Fließband abgeholt werden. Man verliert also wieder Zeit, alle verlieren Zeit und Nerven, weil dieser Prozess natürlich kompliziert ist.

Wer es günstig und wirklich gut haben will, sollte lieber auf Germanwings, Lufthansa oder Lan Chile umsteigen, denn diese Airlines sind im Total-Vergleich billiger. Bei Lufthansa bekommt man sogar noch Essen umsonst, darf 20 Kilo einchecken und wird von meist ausgebildeten Stewardessen bedient. Bei Iberia gibt es zwar wenig Platz und kein Essen, aber nach Deutschland sind die Flüge auch recht billig und Iberia fliegt inzwischen häufiger Berlin direkt an als deutsche Airlines. Bei Air Berlin muss man von Madrid immer über Palma de Mallorca, wieder Zeitverlust.

Bei Ryan Air und Easy Jet hat man zudem den Eindruck, dass die Bedienungen auf der Straße eingesammelt wurden. Früher war Stewardess/Steward ein angesehener Beruf. Man musste Sprachen sprechen und bestimmte Umgangsformen vorweisen. Bei Ryan Air und Easy Jet wird dagegen fast ausschließlich Englisch gesprochen und dann teilweise auch noch schlecht. Bei Easy Jet schenken viele Studenten aus, die keine angemessene Ausbildung haben. Was passiert im Ernstfall, fragt man sich angesichts der unerfahrenen Gesichter und der geringen Sprachkenntnisse? Darüber mag man nicht nachdenken und man freut sich eigentlich, dass man den Pilot nicht sieht, sonst würde die Angst vielleicht noch zunehmen.

Schon die Tatsache, dass beim Schneechaos in Madrid am 21. Dezember vergangenen Jahres die Boarding-Schalter von Ryan Air am Terminal 1 für Stunden unbesetzt waren und ein forscher Spanier das Mikro in die Hand nehmen konnte, um Stimmung zu machen, ohne dass ihn irgendjemand aufgehalten hätte, macht klar, dass die Airline ein wenig ignorant ist. Und das gibt einem kein gutes Gefühl für den Ernstfall.

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