NUTZWERT: Was man wissen sollte

14.12.2009 - Jürgen Beisswenger - Aktivar  

Nachdem Sie in den letzten Coachings viel gearbeitet haben, ist es nun Zeit für Informationen über Spanien. Ich habe für Sie einmal einige Aussagen zusammengetragen, um Ihnen aus verschiedenen Bereichen (Arbeit,
Frauenrolle, Familie, Kirche/Staat, Jugendliche) einen Einblick in die spanische Gesellschaft zu geben. In meinen Recherchen habe ich Wert auf aktuelle und objektive Aussagen gelegt, um Ihnen ein möglichst realistisches Gesellschaftsbild aufzuzeigen.

Arbeit
(/www.stepstone.de/home_)
1. Eine weitere Besonderheit: Fast 1/3 der Arbeitnehmer in Spanien haben nur einen
befristeten Arbeitsvertrag....
2. Die Tradition der Siesta, der 3-stündigen Mittagspause, gehört immer mehr der
Vergangenheit an.
3. Insgesamt ist die Jahresarbeitszeit der Spanier mit ca. 1 800 Stunden überdurchschnittlich, das durchschnittliche Lohnniveau beträgt dagegen etwa nur 80 Prozent des EU-Durchschnitts.....
4. Zeitarbeitsfirmen spielen eine wesentliche Rolle am Arbeitsmarkt. Sie vermitteln befristete Stellen in fast allen Branchen und Qualifikationsebenen.....

Frauenrolle
(www.auswandern.com/Frauen_)
1. Der Staat gewährt für Familien weniger Hilfen als die meisten anderen EU-Länder und das hat eine Doppelbelastung der Frauen zur Folge....
2. 28 Prozent der Spanierinnen werden trotz gleicher Arbeit schlechter bezahlt als Männer.....
3. Überspitzt kann man sagen, daß eine Frau in Spanien zwischen 16 und 44 Jahren mehr Angst vor ihrem Lebenspartner haben muss als vor Krebs.

Familie
(www.fgje.de/szenarien/laender/es)
1. Obwohl der Geburtenrückgang ein europäisches Phänomen ist, hat kaum ein anderes Land so mit der Überalterung seiner Bevölkerung zu kämpfen wie Spanien
2. Wie in anderen südeuropäischen Ländern auch, spielt in Spanien im sozialen Bereich die Familie noch eine wesentliche Rolle.
3. Bei einer Umfrage unter spanischen Jugendlichen nannten 76 Prozent die Familie als sehr wichtig, noch vor Freunden ...
4. Die Familie als wirtschaftliche und soziale Einheit wird bei Arbeitslosigkeit und im Alter als Sicherheitsgarantie betrachtet....
5. Solidarität zwischen den Generationen ist sehr wichtig, und 90 Prozent der Spanier meinen, dass die Pflege der alten Eltern die Aufgabe der Kinder sei...

Kirche/Staat
(Berliner Zeitung Dienstag, 01. Februar 2005)
1. Heute bezeichnen sich noch knapp drei Viertel der Spanier als katholisch, regelmäßig zur Kirche geht weniger als ein Viertel von ihnen......
2. Noch immer sind Staat und Kirche in Spanien nicht wirklich getrennt. Die staatlich
bezahlten Religionslehrer werden von der Kirche ausgewählt, Geschiedene haben dabei keine Chance.
3. ...vor allem aber subventioniert der Staat die Kirche jährlich mit rund 150 Millionen Euro aus dem allgemeinen Staatshaushalt. In der Steuererklärung können die Spanier ein Kreuz machen, wenn sie wollen, dass etwas mehr als 0,5 Prozent ihre Einkommensteuer an die katholische Kirche gehen. Das tut etwa ein Drittel der Steuerpflichtigen. Doch wer das Kreuz nicht setzt, muss genau so viel Steuern zahlen wie die Kirchentreuen.
4. ...an all dem will auch die sozialistische Regierung nicht rütteln. Was der Kirche missfällt, ist Zapateros gesellschaftliches Modernisierungsprogramm: die Homosexuellen-Ehe, die erleichterte Scheidung, die geplante Einführung der Fristenlösung im Abtreibungsrecht, eine beginnende Diskussion um eine rechtliche Regelung der Euthanasie. Außerdem will die Regierung die Noten der Schüler im Religionsunterricht aus dem sonstigen Notendurchschnitt heraushalten, im Gegensatz zu den Plänen der konservativen Vorgängerregierung.
5. Das wirkliche Dilemma besteht vielmehr darin, dass junge Spanier der Kirche massenhaft den Rücken kehren. In vier Jahren schrumpfte bei den jungen Leuten der Anteil der praktizierenden Katholiken auf die Hälfte, von 28 auf 14 Prozent.
(www.kirchensteuern.de/Texte/StaatUndKircheSpanienFebr2005).
6. Die Zapatero-Regierung erleichterte bereits Ehescheidungen und warb in einer Anti-Aids-Kampagne für den Gebrauch von Kondomen. All dies konnte den Kirchenoberen nicht gefallen. Kardinal Antonio Maria Rouco Varela scheint sich fast an die Verhältnisse in den biblischen Städten Sodom und Gomorrha erinnert zu fühlen...
(www.kirchensteuern.de/Texte/StaatUndKircheSpanienFebr2005)

Jugendliche
(www.dija.de/cgi-bin/showcontent.asp?ThemaID=1242)
1. Die Studienergebnisse zeigen die allmählichen Veränderungen der familiären Strukturen, in denen die Jugendlichen leben. Der Prozentsatz junger Menschen, die normalerweise nicht mehr bei ihren Eltern oder anderen Verwandten wohnen, hat sich insbesondere bei den älteren Jugendlichen (25 bis 29 Jahre) in den letzten vier Jahren deutlich erhöht. Ein selbstständiges und unabhängiges Leben bedeutet für immer mehr Jugendliche eine durchaus gültige Alternative zum Leben im familiären Haushalt. Neue Aspekte erhält die unabhängige Haushaltsführung Jugendlicher jedoch dadurch, dass sie möglicherweise nur vorübergehend ist oder ökonomisch von einer Partnerschaft oder der Familie abhängt....
2. 2004 war etwa ein Viertel aller Jugendlichen (24 Prozent) ökonomisch völlig unabhängig, etwa ein Fünftel (21 Prozent) hat zeitweise selbstständig gewohnt. Im Vergleich zum Jahr 2000 stieg sowohl die Zahl der Jugendlichen, die ökonomisch selbstständig leben (von 18 auf 24 Prozent), als auch die Zahl derjenigen, die hauptsächlich von eigenen Einkünften leben (von 19 auf 21 Prozent).
3. ...auch mit dem Alkohol beginnen die Jugendlichen in Spanien bereits mit 15 Jahren. Je älter die Jugendlichen werden, desto mehr von ihnen trinken auch täglich, die Männer allerdings deutlich häufiger als die Frauen. Mit 25 bis 29 Jahren genehmigen sich zehn Prozent der männlichen Jugendlichen täglich ein oder mehrere alkoholische Getränke im Vergleich zu vier Prozent der Frauen. Die Zahl steigt danach übrigens noch deutlich an.

Ich hoffe Ihnen einen interessanten Einblick gegeben zu haben.

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