Ein Drehort wie im Bilderbuch: die Alhambra

18.05.2015 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Die Alhambra in Granada wurde schon oftmals als Drehort für Filme ausgewählt. Anfang Mai war sie nun Schauplatz für die Fernsehserie “Carlos, Rey Emperador”, die das Leben von Karl V. aus dem Hause Habsburg erzählt und aller Voraussicht nach im Herbst ausgestrahlt wird. Die Arbeiten fanden vor allem im Löwenhof, den Gärten “Jardines de Lindaraja” und “El Partal” sowie dem “Patio de Arrayanes” statt.

Die Alhambra gilt als eines der schönsten Zeugnisse des maurischen Stils. Daher gehört sie zu den meistbesuchte Touristenattraktionen Europas und ist seit 1984 Weltkulturerbe. Eine ideale Kulisse also, um das Leben von Karl V. darzustellen, der von 1516 bis 1556 König von Spanien war.

Der Schauspieler Alvaro Cervantes verkörpert Karl V. und schwärmt: “Durch die Dreharbeiten in der Alhambra ist ein Traum Wirklichkeit geworden. Dies war eine einzigartige Erfahrung, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde.” Er habe einen ganz besonderen Moment erlebt, als er den Löwenhof mit seiner nur vom Plätschern des Brunnens durchbrochenen Stille betreten habe. Die sei noch durch seine historische Kleidung, die er als mächtigster Mann Spanien getragen habe, verstärkt worden.

Auch Cervantes´ Kolleginnen Blanca Suárez, die Isabel von Portugal darstellt, und Marina Salas, die in die Rolle von Eleonore von Österreich schlüpft, bestätigen diesen Eindruck: “Hier zu sein, ist das Grösste für eine Schauspieler. Dies wird seine Spuren bei uns hinterlassen. Mit diesen wunderbaren Kleidern reist man an diesem Ort in die Vergangenheit und hat das Gefühl, immer dort gewesen zu sein.” Es sei nicht einfach, eine derartige Erfahrung zu wiederholen. “Wir können nun damit prahlen, in der Alhambra gedreht zu haben - Ridley Scott nicht”, scherzen die beiden.

Zwei Tage lang hatte die Produktionsfirma Diagonal TV ihre Zelte in der Alhambra und Granada aufgeschlagen, um drei Teile der Serie zu drehen: “Die Alhambra war die Kulisse für eine Liebesgeschichte, das heisst, den romantischsten und schönsten Teil im Leben von Karl V.”, erzählt Regisseur Orio Ferrer.

Übrigens: In der Alhambra ist auch ein Palast nach Karl V. benannt. Für ihn wurden Teile der Naṣridenpaläste abgerissen. Das zweietagige, beinahe kubisch anmutende um einen runden Innenhof errichtete Gebäude im Renaissance-Stil, das Karl V. im Jahre 1527 in Auftrag gab, wurde allerdings nie richtig fertiggestellt. Nach Jahrhunderten als Bauruine bekam der Palast erst im 20. Jahrhundert ein Dach. Seit 1958 befinden sich darin unter anderem das Museum der Schönen Künste und das Museum der Alhambra.

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