HINTERGRUND: Spanien steht weltweit an erster Stelle bei Organspenden

13.06.2007 - Clementine Kügler 

Der Rückgang tödlicher Verkehrsunfälle nach Einführung des Punktesystems in Spanien sollte eigentlich ungetrübten Anlass zur Freude geben, hinge damit nicht auch ein leichter Rückgang der Zahl der Organspenden zusammen. Trotzdem steht Spanien seit Jahren weltweit an erster Stelle. 

35 Personen pro Million Einwohner spenden in Spanien ein oder mehrere Organe. In Österreich sind es 23, in den Vereinigten Staaten 22, in Deutschland nur 13 Menschen. In Spanien bedeutete das 3800 transplantierte Organe von 1550 Menschen im Jahr 2005. Rund 4000 Personen warten aber noch auf Nieren, Leber oder Lungen. 

Die höchste Spenderdichte erreichen die Balearen, die meisten Spenden kommen aus Andalusien, Katalonien und Madrid. Nicht so großzügig sind die Madrider jedoch beim Blutspenden. In der spanischen Hauptstadt fehlt rund ein Drittel, um die täglichen Reserven aufzufrischen. Aus Regionen wie Navarra oder Katalonien, die spendefreudiger sind, wird ausgeholfen. 

Bei der Blutspende entweder in den Krankenhäusern oder in Bussen wird dem Spender ein knapper halber Liter Blut entnommen, konserviert, untersucht und in verschiedene Blutprodukte aufgeteilt. Wer spenden will, muss seinen Ausweis dabei haben, zwischen 18 und 65 Jahre alt sein, mehr als 50 Kilo wiegen, etwas gegessen haben, sich gesund fühlen und zwei Monate lang nicht gespendet haben. 

Männer können in Spanien viermal im Jahr spenden, Frauen dreimal. Wer eine Transfusion erhalten hat, ein Piercing oder eine Tätowierung machen ließ, setzt vier Monate aus. Eine wirklich beispielhafte Solidarität hat sich bei den Attentaten am 11. März 2004 gezeigt, als viele tausende Menschen sofort Blut gespendet haben und der Bedarf nach wenigen Stunden gedeckt war. 
Mehr Info Cruz Roja:sangre.org 
Organización Nacional de Transplantes: ont.es

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