IMMO-SERIE: Großes Angebot in Marrakesch

21.09.2008 - Oliver Kirner/ Barcelona für Deutsche 

Spanier investieren in Tanger und Agadir, Briten in den Kaiserstädten Fes und Meknes und Franzosen in Marrakesch - seit seiner Thronübernahme im Jahre 1999 schwappen Kaufwellen über das Königreich von Mohammed VI. Die Deutschen entdecken das Land erst.

Charterflüge, Promigetummel und Presserummel machten das ehemalige Billig-Reiseziel Marrakesch bei französischen Immobilienkäufern populär. Getrieben auch von der innermarokkanischen Nachfrage aus den reichen Küstenstädten verzehnfachten sich die Preise innerhalb der letzten acht Jahre. Die Stadt expandiert in alle Richtungen. Sieben Kilometer nordwestlich von Marrakesch entsteht Tamansourt, eine ökologisch ausgerichtete Trabantenstadt für 300 000 Einwohner (Preise ab 950 Euro pro Quadratmeter), im Süden, auf der Straße in den hohen Atlas, werden drei Golf-und Countryclubs auf jeweils mehreren hundert Hektar angelegt (Investitionssumme jeweils um die 250 Millionen Euro, Villen zwischen 350 000 Euro und 2,5 Millionen Euro).

Weiter oben wird aus dem halbjährig schneebedeckten Oukaïmeden ein kombinierter Golf- und Skiressort. Dessen Initiator, Dubais Scheich Muhamed Al Makhtoum, baut auch gleich die mehrspurige Zufahrt zu dem 4 Milliarden Euro-Projekt.

Tausende von Maklern und hunderte von Bauträgern halten Marrakeschs Immobilienmarkt in Schwung. Sie verlangen für Innenstadtwohnungen derzeit zwischen 1 500 und 3 000 Euro pro Quadratmeter; für instandzusetzende, historische Häuser in der Medina 150 000 Euro und für einen Hektar in der Palmeraie – das ist Mindestbauplatzgröße in diesem Nobelviertel – eine Million Euro. Die Preise für Wohnungen stagnieren seit Jahresbeginn, im Neubau gehen sie leicht zurück.

Stärkere Einbußen erleidet der Villenmarkt, wo wegen drei- bis vierjähriger Vorlaufzeiten erst jetzt fertiggestellte Neubau-Objekte mit Gebrauchthausangeboten konkurrieren und um eine verhaltene Nachfrage buhlen. In diesem Segment finden sich deshalb auch die ersten Schnäppchen: so würde ein deutscher Privatier seine von tropischem Park umgebene Villa auf dem renommierten Golfplatz Amelkis statt für die geschätzten 2,2 Millionen für 1,5 Millionen Euro abgeben.

Erstaunlicherweise haben die sonst so antizipativ handelnden britischen Käufer den Marrakesch-Express verschlafen. Das „open sky agreement“, welches EU-Fluglinien und somit britischen Billigfliegern ab Januar 2006 den marokkanischen Luftraum öffnete, erlaubte ihnen jedoch einen beispiellosen Ansturm auf die beiden Kaiserstädte Fes und Meknes. Innerhalb weniger Monate kauften sie die meisten verfügbaren historischen Objekte unter 25 000 Euro, worauf die Riadpreise auf 100 000 Euro anzogen. Die Marktsegmente Wohnungen, Häuser und Grundstücke spielen in diesen beiden Städten im Nordwesten des Atlasgebirges keine Rolle, zumindest nicht für Ausländer.

http://ma.green-acres.com/de
http://www.marrakesch-immobilien.de
http://www.karimo.net/de/ 

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