LESETIPP: Bücher von Deutschen für Deutsche im Ausland

10.06.2012 - Meike von Lojewski / Barcelona für Deutsche 

Heute ein Semester in Peking, morgen ein Praktikum in Barcelona und dann mit dem Rucksack durch Australien - doch was, wenn man sich dabei verliebt? Nicole Basel und Marike Frick kennen das, denn sie haben sich in einen Mann aus einem anderen Land verliebt. Ihre lustigen, chaotischen und skurrilen Abenteuer erzählen sie in dem Buch “Tapas zum Abendbrot. Wie man eine internationale Beziehung (úber)lebt”.

Was ist da los, wenn die Hochzeitsfeier schon bei der Frage zu scheitern droht, wann die beste Zeit zum Mittagessen ist? Oder die chinesische Schwiegermutter drei Monate lang nicht ausziehen will? Fragen, die diejenigen, die in einer internationalen Beziehung leben, vielleicht schon einmal gehört haben. Denn hier kann es besonders schnell zu kleinen Missverständnissen kommen und aus einer Mücke wird ein Elefant gemacht. Nicole Basel, die mit ihrem dänischen Freund in Kopenhagen lebt, und Marike Frick, die in Hamburg mit einem Spanier verheiratet ist, berichten auf originelle Art und Weise von derartigen Beispielen aus ihrem und anderer Leute Alltagsleben und auch darüber, wie man sich am besten wieder zusammenrauft. Ein herrliches Buch über die Liebe unter “Fremden” (Heyne Verlag, 8,99 Euro).

Über ihr Leben mit Mann und zwei Kindern in Madrid erzählt Andrea Parr in ihrem Buch “Das kommt mir spanisch vor” (Ullstein Verlag, 8,95 Euro). Vom beschaulichen bayerischen Dorf verschlägt es ihre Familie mitten ins Herz von Spanien - nach Madrid. Die Kinder haben schlechte Laune und alle Klischees werden zunächst einmal erfüllt: Das Essen ist fettig, die Autofahrer sind zu lässig, Fiesta überall. Doch nach und nach gewöhnen sich die fünf an den spanischen Lebensstil und lernen ihn sogar lieben, so dass keiner mehr in die Heimat zurückkehren möchte. Die Erkenntnis ist “Tapas müssen einfach fettig sein”. Das Buch liesst sich einfach und amüsant, neigt jedoch gern zu Übertreibungen, was es teilweise etwas klamaukig macht. Ausserdem irritieren die vielen spanischen Ausdrücke, die aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse vielleicht nicht jeder versteht. Alles in allem erkennt man jedoch die eine oder andere Situation mit einem Lächeln wieder, wenn man selbst schon einmal in Spanien gelebt hat oder sogar lebt.

Jedem, dem dieses Buch gefällt, sei übrigens gesagt, dass es zu diesem Thema bei Ullstein eine ganze Serie gibt: So kann man bei “Alter Schwede!: Zwei Hochzeiten und ein Elchgeweih” schwedische Eigenheiten kennenlernen, bei “Allein unter Doppel-Woppern: Unser Jahr in Amerika” die Erfahrungen einer Familie in Washington teilen und vieles mehr.

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