NEWS: Trockenheit in Spanien hat gravierende Folgen

19.03.2012 - Meike von Lojewski / Barcelona für Deutsche 

Alle haben es schon gemerkt und viele leiden sogar schon gesundheitlich darunter: Spanien erlebt mitten im Winter eine Jahrhunderttrockenheit. In den Städten steigt die Luftverschmutzung und in den Pyrenäen sind bereits circa 1.600 Hektar Wald- und Buschland verbrannt.

Normalerweise kennen wir diese Nachrichten nur aus dem Sommer: Waldbrände, vertrocknete Ernten, sinkende Wasserspiegel in den Stauseen. Doch das ist schon im Moment an der Tagesordnung in Spanien. In den vergangenen Monaten hat es so gut wie nicht geregnet - höchstens vereinzelte Tropfen, die dem Problem nicht wirklich etwas anhaben konnten. In Madrid hat es von Dezember bis Februar so wenig wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1893 geregnet.

Im Rest des Landes sieht es nicht viel besser aus. Die erlösenden Regenfälle wollen einfach nicht kommen und so ist die Gefahr eines Waldbrandes schon in diesen Monaten besonders hoch. So wurden bereits in der vergangenen Woche 1.600 Hektar Wald- und Buschland in Aragón vernichtet und auch in Katalonien brachen in den ersten Wochen dieses Jahres bereits 230 Feuer aus, die mehr als 1.500 Hektar Fläche verbrannten - siebenmal mehr als 2011. Alarmierende Zahlen!

Und obwohl die Menschen schon jetzt ihren Kaffee auf den Terrassen der Strassencafés bei frühlingshaften Temperaturen geniessen, leiden viele unter der schlechten Luft: erhöhtes Allergierisiko, trockene Augen, schlechte Haut - dies sind nur einige der Probleme, mit denen die Menschen derzeit zu kämpfen haben. Über den spanischen Grossstädten liegt eine deutlich sichtbare Abgashaube, die sowohl für sie als auch für die Natur negative Auswirkungen haben. Deshalb haben bereits zahlreiche Umweltorganisationen sowie EQUO Madrid gefordert, den privaten Gebrauch von Fahrzeugen in der Stadt zu untersagen und für die betroffene Zeit die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Schritt konnten sich die Politiker bislang allerdings noch nicht durchringen.

Schwer betroffen vom fehlenden Regen ist auch die Landwirtschaft. Der Bauernverband Asaja fürchtet Ernteausfälle von bis zu 40 Prozent bei Getreide und Oliven. Glücklicherweise ist bislang die private Wasserversorgung noch nicht betroffen. Aufgrund ausreichenden Regens in den vergangenen zwei Jahren gibt es noch genug Wasser in den Stauseen, jedoch auch hier sinkt der Pegel. Hoffen wir also auf “besseres” Wetter und somit Regen in Spanien: Laut www.eltiempo.es steigt die Regenwahrscheinlichkeit für kommende Woche deutlich an.

Kommentare (0) :

Artikel kommentieren
Artikel-Archiv
  • 02.02.2024 [Kommentare: 0]

    Valencia: Europas Grüne Hauptstadt 2024 - Naturschönheiten und Nachhaltigkeit im Fokus

    Valencia ist dieses Jahr stolz als "Grüne Hauptstadt Europas" ausgezeichnet zu sein, eine Anerkennung der Europäischen Kommission für vorbildliche Umweltbemühungen. Die Stadt mit über 100.000 Einwohnern hat sich entschieden für Nachhaltigkeit und die Minimierung ihres ökologischen Fußabdrucks eingesetzt. Ein genauerer Blick auf die.. Artikel weiterlesen

  • 04.10.2023 [Kommentare: 0]

    Die Banane der Kanaren: Eine einzigartige Delikatesse mit Geschichte

    Die Kanarischen Inseln sind bekannt für ihre atemberaubende Landschaft, ihr angenehmes Klima und ihre einzigartige Kultur. Doch eine der köstlichsten und charakteristischsten Exporte dieser Inselgruppe ist zweifelsohne der "Plátano de Canarias". Dieser leckere Genuss unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von seinen tropischen Verwandte.. Artikel weiterlesen

  • 26.05.2023 [Kommentare: 2]

    Dr. Dieter Wienberg: Ein Deutscher, der die Landwirtschaft in Spanien revolutionierte

    Dr. Dieter Wienberg, ein herausragender Agrarforscher, hat 1961 die Finca Experimental La Mayora gegründet, die sich in Algarrobo in der Provinz Málaga im Süden Spaniens befindet. Mit dieser Gründung, ein Ergebnis eines deutsch-spanischen Abkommens, schuf Dr. Wienberg ein wichtiges Zentrum für Agrarforschung und -entwicklung, das bis .. Artikel weiterlesen

  • 20.03.2023 [Kommentare: 0]

    Nebelfänger gegen Dürre und Trockenheit in Spanien

    Wie Spanien mit innovativer Technologie aus Nebel Wasser generieren möchte In Spanien und Portugal wurde 2020 von „Life Nieblas“ ein bahnbrechendes Projekt gegen die Dürre gestartet: Nebelkollektoren sollen Nebel in Wasser umwandeln und somit u.a. die Wiederaufforstung von Waldbränden geschädigten Flächen fördern. Das Pilotprojekt .. Artikel weiterlesen

  • 13.05.2022 [Kommentare: 0]

    Bandera Azul, Auszeichnung von Spaniens Stränden und Häfen

    Wie jedes Jahr, ist auch dieses Jahr die Bandera Azul - die Blaue Flagge - an viele Strände und Häfen Spaniens vergeben worden. Dies ist Gütesiegel für Strände und Küstenabschnitte, die besonders sauber sind und umweltfreundlich bewirtschaftet werden. Spanien bekommt in diesem Jahr 729 Blaue Flaggen verliehen, das sind 16 mehr als im.. Artikel weiterlesen

  • 06.05.2022 [Kommentare: 0]

    Gratis Leitungswasser in Restaurants und Hotels in Spanien

    Bisher war es nicht selbstverständlich, dass die Gastronomie Wasser in Form von Leitungs- oder Flaschenwasser auf den Tisch stellte, ohne es zu berechnen. Nun sind seit April Restaurants und Hotels dazu verpflichtet, den Gästen kostenloses Leitungswasser anzubieten. Die Entscheidung liegt jetzt also bei den Verbrauchern selbst, ob sie.. Artikel weiterlesen

  • 01.03.2021 [Kommentare: 0]

    Spanische Oliven und ihr Öl, das flüssige Gold Spaniens

    Derzeit ist die Olive die am häufigsten angebaute Obstsorte der Welt. Mit einem Anteil von 60 % an der Produktion in der Europäischen Union und 45 % weltweit, ist Spanien unangefochtener Spitzenreiter und übertrifft die Zahlen seines engsten Konkurrenten Italien um das Doppelte. Spanien ist derzeit der weltweit größte Tafelolivenproduzent.. Artikel weiterlesen

  • 12.09.2019 [Kommentare: 0]

    Das Wetterphänomen “Gota Fría” (Kaltlufttropfen) an der Ostküste Spaniens und auf den Balearen

    Wolkenbrüche, Stürme und Fluten – das alles klingt so gar nicht nach dem sonnigen Urlaubsspanien wie wir es kennen. Doch jedes Jahr kommt es an den Küsten Spaniens zu heftigen Niederschlagsereignissen. Gerade im Osten der Halbinsel und auf den Balearen regnet es zum Teil an einem Tag so viel wie im Rest des Jahres zusammen. Die Folgen.. Artikel weiterlesen

  • 28.04.2019 [Kommentare: 0]

    Sommer, Sonne, Sonnenschein - die Solarkraft Spaniens erlebt wieder einen Aufschwung

    Spanien und Sonne – zwei Begriffe, die in unserer Vorstellung unmittelbar zusammen gehören. Dass Solarenergie auf der Halbinsel ein großes Potenzial hat, liegt nahe. In einem Großteil der Halbinsel gibt es um die 300 Sonnentage pro Jahr, im Süden scheint die Sonne zum Teil bis zu 3000 Stunden. Doch wird dieses Potenzial überhaupt genutzt?.. Artikel weiterlesen

  • 15.02.2019 [Kommentare: 0]

    Die 10 schönsten Orte, um die Mandelblüte in Spanien zu erleben

    Nach den Vereinigten Staaten ist Spanien der zweitgrößte Mandelproduzent weltweit. Gerade jetzt, am Anfang des Jahres, blühen die Täler und Wiesen Spaniens in strahlenden Weiß auf. Das Land bietet eine Vielzahl schöner Orte, an denen man das Spektakel der Mandelblüte bewundern kann. Wir möchten ihnen ein paar davon vorstellen. 1. Parqu.. Artikel weiterlesen