Ruth Lorenzo: Spaniens Star beim Eurovision Song Contest 2014

15.05.2014 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Es ist entschieden: Die glamourös-grazile Vollbart-Dragqueen Conchita Wurst hat beim 59. Eurovision Song Contest in Kopenhagen mit einer pompösen Popballade triumphiert. Ihr Lied „Rise Like A Phoenix“ (“Wie Phönix aus der Asche auferstehen”), das an einen James-Bond-Song erinnert, erhielt unglaubliche 290 Punkte. Platz 2 und 3 gingen an The Common Linnets aus den Niederlanden (238 Punkte) und Sanna Nielsen aus Schweden (218 Punkte).
 
Aber auch Spanien konnte sich mit Ruth Lorenzo und ihrem Song “Dancing in the rain” über einen guten zehnten Platz freuen. Die aus Murcia stammende Sängerin war bereits von ihrem Sieg im Vorentscheid überwältigt: “Was ich? Ich glaube es nicht! Das ist für meine geliebte Mutter, für alle Eurofans, und für mein geliebtes Murcia!", rief die 31jährige überrascht.
 
Dabei gehört die Musik schon lange zu ihrem Leben. Als Teenagerin lebt sie für einige Jahre mit ihrer Familie in den USA, wo Lorenzo ersten Musikunterricht nimmt und auch vereinzelt Hauptrollen in Musicals wie “Das Phantom der Oper” bekommt. Zurück in Spanien stellt sich zunächst nicht der gewünschte Erfolg ein, so dass sie ihr Glück im Ausland sucht und sich 2008 bei der Castingshow “The X-Factor” in Grossbritannien bewirbt. Dort schafft sie es in die Live-Shows und wird von vielen Prominenten unterstützt. Ihr Auftritt mit "Purple Rain" von Prince wird auf “YouTube” sogar so oft geklickt, dass der Popmusiker das Video sperren lässt.
 
Aus dieser Zeit stammen auch noch die Kontakte zu den Songwritern von "Dancing in the Rain". Einer von ihnen ist Jim Irvin, der in den Achtzigern bei der Band Furniture sang ("Brilliant Mind"), als Musikjournalist arbeitete und unter anderem Songs für Lana del Rey und David Guetta geschrieben hat. Handwerklich war dem Song von Ruth Lorenzo also nichts vorzuwerfen, aber in diesem Jahr sollte einfach die exotische Dragqueen aus Österreich die Nase vorn haben. Ruth Lorenzo gönnte es ihr: Die erste, die Conchita Wurst um den Hals fiel und gratulierte, war tatsächlich sie. Und das kam aus tiefstem Herzen.

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