SERIE: Deutschsprachige Unternehmerin in Kalalonien - Anne Bayne, realestate-dreams

23.01.2017 - Barcelona für Deutsche 

1. Was macht Ihr Unternehmen?     

Wir vermitteln seit 2005 Kaufimmobilien in Katalonien, Castellón und Mallorca. Anfangs waren wir spezialisiert auf Fincas, Masias und ländliche Objekte, inzwischen vermitteln wir aber auch ganz normal Wohnungen und Häuser im Stadtgebiet. Wir sind spezialisiert auf die Beratung von deutsch- und englischsprachige Kunden sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf.     

 

2. Wie entstand Ihre Unternehmensidee?  

Als wir 2003 hier ansässig wurden haben wir einen Bedarf an deutsch- und englischsprachiger Beratung beim Immobilienkauf gesehen, vor Allem in den ländlichen Gebieten. Es gab dort keine internationalen Immobilienagenturen. Wir arbeiten häufig mit kleinen Agenturen vor Ort zusammen und eröffnen ihnen so die Möglichkeit an ausländische Kunden zu verkaufen.     

 

3. Warum haben Sie sich in Katalonien/Spanien niedergelassen?   

Aus Affinität zu Spanien und Liebe zu Barcelona. Ich habe familiäre Bindungen in Spanien und hier viel Zeit in meiner Kindheit verbracht. Nach dem Studium und ersten Jahren im Beruf hat es mich dann ins Ausland gezogen und ich hatte zuvor in Barcelona ein „Sokrates“ Jahr verbracht, seitdem wollte ich immer hierhin zurück.     

 

4. Was war für Sie größte Herausforderung zu Beginn?  

Die Bürokratischen Hürden zu bewältigen.     

 

5. Sprechen Sie Katalanisch/Spanisch? 

Ich spreche sehr gut Spanisch, mein Katalanisch ist noch verbesserungswürdig.     

 

6. Wo entstehen die meisten geschäftlichen Kontakte? 

Geschäftliche Kontakte entstehen eigentlich immer und überall in Barcelona wenn man kommunikativ und kontaktfreudig ist. Viele Kunden kommen via Empfehlung zu uns, das hat sich nach 11 Jahren im Geschäft noch einmal verstärkt.     

 

7. Wie wirkt sich die verordnete Zweisprachigkeit auf Ihre Firma aus? 

Wir müssen Verträge etc auf beiden offiziellen Sprachen vorhalten. Das ist jedoch kein Problem für uns, da wir es sowieso gewohnt sind mit vielen Sprachen umzugehen in unserem Firmenalltag.      

 

8. Was raten Sie jemanden, der in Katalonien/Spanien eine Firma gründen will? 

Ein gutes finanzielles Polster zu haben, möglichst viel Netzwerken und Kontakten und einen soliden Businessplan. Ausserdem Geduld und Demut bei den Behörden, das rate ich auch jedem Kunden! Und mindestens recht gutes Spanisch ist unerlässlich, noch besser Katalanisch.     

 

9. Welcher Unterschied zu Deutschland fällt Ihnen hier am meisten auf?  

Da fallen mir Unzählige ein. Zum Beispiel der andere Umgang im Geschäftsleben, hier duzt man sich sofort, verabschiedet sich gerne mal am Telefon mit einem „beso“ oder „abrazo“ obwohl man sich noch nie gesehen hat usw. Die unterschiedliche Zeitauffassung, es gilt hier bei manchen schon fast als unhöflich auf die Minute genau zu einem Treffen zu kommen. Aber auch die soziale Wärme, der liebevolle Umgang mit Alten und Kindern. Die anderen Geschäftszeiten, dass es hier ganz normal ist bis 21h zu arbeiten und vieles mehr.     

 

10. Was mögen Sie besonders an den Katalanen/Spaniern? 

Der soziale Umgang miteinander. Das fängt schon bei der Erziehung an. Hier wird von Anfang an darauf geachtet dass sich die Kinder sozial verhalten und keiner ausgeschlossen wird, das finde ich sehr schön.     

 

11. Gibt es etwas, das Sie hier stört?  

Nach wie vor empfinde ich die Bürokratie als schwierig.     

 

12. Nennen Sie uns einige deutsche Marotten, die Sie nicht ablegen können.  

Pünktlichkeit, Ordnungsliebe     

 

13. Können Sie ein Restaurant/ Bar empfehlen? 

Im La Barraca in Barceloneta gibt es exzellente Paella und Fischgerichte mit Blick aufs Meer.      

 

14. Haben Sie eine Hotelempfehlung? 

Das Hotel Pulitzer ganz nahe am Plaça Cataluña ist sehr gut geführt. Es hat auch eine schöne Dachterrasse auf der man Sonntags einen Vermut trinken kann.     

 

15. Was ist Ihr liebster Platz in Barcelona? 

Der Strand     

 

16. Was vermissen Sie am meisten aus Ihrer Heimat? 

Manchmal vermisse ich dass ich mich nicht in meiner Muttersprache ausdrücken kann. Ausserdem Deutsches Brot.  

 

Das Interview wurde von Philipp Dyckerhoff durchgeführt.

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