Freixenet: Wird der spanische Sekt bald deutsch?

05.05.2016 - Meike von Lojewski / Madrid und Barcelona für Deutsche 

Die spanische Sektmarke Freixenet hat ein Übernahmeangebot erhalten und die Zustimmung zum Verkauf von insgesamt 58 Prozent der Unternehmensanteile gegeben. Der Interessent ist kein geringerer als der Bielefelder Lebensmittelkonzern Dr. Oetker mit seinen Tochtergesellschaften Henkell und Söhnlein Brillant. Dies bestätigte Josep Lluis Bonet, Aufsichtsratsvorsitzender von Freixenet, in der vergangenen Woche: “Jeder weiss, dass es ein Angebot gibt. Das ist gut so, denn das bedeutet, dass Freixenet ein interessantes Unternehmen ist. Nun kann man nur abwarten.” Details über das Angebot gab Bonet nicht bekannt.

 

Henkell erklärte ebenso, "während des laufenden Vorgangs nicht für weiterführende Informationen zur Verfügung zu stehen". Übernahmegerüchte hatte das Unternehmen zuvor damit kommentiert, sich in "Sondierungsgesprächen über eine mögliche Zusammenarbeit" zu befinden.

 

Das Verhandlungen gestalteten sich schwierig, denn das Angebot musste von der Mehrheit der Aktionäre von Freixenet akzeptiert werden. Das Unternehmen gehört allerdings drei Familien, die zerstritten sind. Die nun angebotenen 58 Prozent von Freixenet gehören dem Vize- und Finanzchef des Unternehmens Enrique Hevia Ferrer und Josep Lluis Bonet sowie deren Familien. Der dritte Zweig um Freixenet-Chef Pedro Ferrer ist zu einem Verkauf nicht bereit.

 

Mit jährlich über 200 Millionen Flaschen, exportiert in rund 150 Länder, ist Freixenet einer der größten Getränke-Exporteure Spaniens und weltweiter Marktführer unter den Schaumwein-Herstellern, die nach der „Metódo Tradicional“ arbeiten. Ausgangspunkt Erfolgsgeschichte des Unternehmens ist der Stammsitz in Sant Sadurní d’Anoia, einer kleinen Stadt nahe Barcelona. Neben dem Hauptsitz unterhält Freixenet mittlerweile Dependancen in 13 Städten Spaniens sowie in 20 Ländern der Welt. Die deutsche Freixenet GmbH mit Sitz in Mainz ist die größte Tochtergesellschaft der Gruppe.

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