SEHENSWERT: La Seu - die Kathedrale von Barcelona

05.11.2014 - Meike von Lojewski / Barcelona für Deutsche 

Aus der Mitte des bekannten Gotischen Viertels Barcelonas, dem “Barri Gòtic”, erhebt sich “La Catedral”, die Kathedrale von Barcelona. Das imposante Bauwerk wird auch “La Seu” genannt und ist der Stadtpatronin Barcelonas, der Santa Eulàlia, geweiht. Deswegen lautet ihr offizieller Name “Catedral de la Santa Creu i Santa Eulalia”, was katalanisch ist für “Kirche des heiligen Kreuzes und Sankt Eulalia”.

Die junge Jungfrau Santa Eulàlia durchlitt ihr Martyrium zu römischen Zeiten in Barcelona. Nach einer Sage wurde sie nackt auf einem öffentlichen Platz an einem Frühlingstag bloßgestellt. Ein wundersamer Schneefall bedeckte ihre Nacktheit. Die erbosten Römer steckten die Jungfrau in ein Fass, in das Messer gesteckt waren, und rollten sie durch die Straßen. Der Körper der Santa Eulàlia ist in der Krypta von “La Catedral begraben”. Man feiert sie immer am 12. Februar.

Die Kathedrale ist sicher eines der schönsten gotischen Bauwerke in Barcelona. Sie steht am “Pla de la Seu”, fast im Zentrum der Stadt, ist etwa 83 Meter lang und 25 Meter hoch. Ihr Grundstein wurde im Jahre 1298 gelegt, anstelle eines romanischen Baus, von dem am nordöstlichen Seitenportal noch einige Steinreliefs erhalten sind. Die gesamte Bauzeit dauerte sehr lange. Die letzten Arbeiten wurden 1913 vorgenommen. Die prägendste Bauphasse war bis zum 14. Jahrhundert, als die Kathedrale ihr gotisches Innenschiff erhielt und einen Kreuzgang mit einem Garten, in dem bis heute Gänse gehalten werden.

Das Innere der Kathedrale ist in drei Schiffe gegliedert, der Chor liegt mitten im Hauptschiff. An den Seitenschiffen verlaufen kleine Galerien mit 29 Kapellen, 10 davon befinden sich um die Apsis um den Altar. Die bedeutendste ist die “Capilla del Santíssim Sagrament”. Hier befindet sich ein angeblich wundertätiges Kruzifix. Es soll geholfen haben, die Türken in der Seeschlacht von Lepanto zu besiegen.

Auf keinen Fall sollte man sich den Kreuzgang mit seinen Gärten, Brunnen und den bereits erwähnten Gänsen entgehen lassen. Deren lautes Schnattern kann man schon von weitem hören. Es erfüllte früher eine wichtige Aufgabe, indem es vor Eindringlingen und Dieben warnte. Heute ist der Kreuzgang vor allem an heißen Sommertagen eine Wohltat. Lohnenswert ist ausserdem der Aufstieg auf den südwestlichen Turm von “La Seu”. Nach mühevollen 210 Stufen wird man mit einem herrlichen Blick über die ganze Stadt belohnt.

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