Sommerzeit, Feuerzeit

10.08.2015 - Meike von Lojewski / Madrid und Barcelona für Deutsche 

Sommerzeit ist Feuerzeit, denn gerade in den heissen, trockenen Monaten brechen in Spanien blitzschnell Brände aus und sind nicht mehr aufzuhalten. Natur und vielfach auch Mensch fallen den Flammen zum Opfer und eine Katastrophenmeldung jagt die andere. Und auch wenn der Monat Juli einigermassen glimpflich verlaufen ist, so gibt es doch verwüstete Landstriche zu beklagen und der Sommer ist - was das Feuerrisiko betrifft - leider noch lange nicht zu Ende.

Nach Angaben der Behörden verbrannten gerade in der vergangenen Woche in Katalonien mehr als 1.200 Hektar Land in weniger als 24 Stunden. Etwa 130 Feuerwehrleute sowie mehr als zehn Löschflugzeuge waren im Einsatz, um die Flammen in den Griff zu bekommen. Das Feuer war in der Gegend rund um Odena, nordwestlich von Barcelona, ausgebrochen. In der Region waren gut 800 Menschen zeitweise aus Wohngebieten in Sicherheit gebracht worden. Mehr als hundert mussten nach Feuerwehrangaben die Nacht in Sporthallen verbringen.

Bereits Anfang Juli wurden ebenfalls im Nordosten der Iberischen Halbinsel nicht weit von Zaragoza über 140 Quadratmeter Landschaft verwüstet. Einen Brand von solchem Ausmass hatte es hier seit dem Sommer 2012 nicht mehr gegeben.

Auch in der Nähe von Orense in Galizien gab es verheerendes letzte Woche ein Feuer, das in diesem Fall aber allem Anschein nach auf Brandstiftung zurückzuführen ist. Es brach gleich an fünf verschiedenen Punkten gleichzeitig aus. Ein Mann, der verdächtigt wird, das Feuer gelegt zu haben, soll bereits festgenommen worden sein. Die Feuerwehr rief die zweithöchste Alarmstufe aus. Schätzungen zufolge zerstörte der Brand bereits 200 Hektar Wald und Land.

Auch der Süden Spaniens wurde nicht verschont: Heftige Waldbrände haben im Juli eine riesige Fläche von mehr als hundert Quadratkilometern verwüstet. Diese erste Schätzung gab die Regionalregierung von Andalusien ab. Demnach begannen die Waldbrände in der Nähe von Quesada in Zentralandalusien. Ein anderes Feuer weiter südlich nicht weit von Granada vernichtete allein dort fast 20 Quadratkilometer. Die Feuer brachen während extrem heißer Temperaturen in der Region aus. So wurde in Granada am 7. Juli eine Temperatur von 43,1 Grad Celsius gemessen.

Kommentare (0) :

Artikel kommentieren
Artikel-Archiv
  • 02.02.2024 [Kommentare: 0]

    Valencia: Europas Grüne Hauptstadt 2024 - Naturschönheiten und Nachhaltigkeit im Fokus

    Valencia ist dieses Jahr stolz als "Grüne Hauptstadt Europas" ausgezeichnet zu sein, eine Anerkennung der Europäischen Kommission für vorbildliche Umweltbemühungen. Die Stadt mit über 100.000 Einwohnern hat sich entschieden für Nachhaltigkeit und die Minimierung ihres ökologischen Fußabdrucks eingesetzt. Ein genauerer Blick auf die.. Artikel weiterlesen

  • 04.10.2023 [Kommentare: 0]

    Die Banane der Kanaren: Eine einzigartige Delikatesse mit Geschichte

    Die Kanarischen Inseln sind bekannt für ihre atemberaubende Landschaft, ihr angenehmes Klima und ihre einzigartige Kultur. Doch eine der köstlichsten und charakteristischsten Exporte dieser Inselgruppe ist zweifelsohne der "Plátano de Canarias". Dieser leckere Genuss unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von seinen tropischen Verwandte.. Artikel weiterlesen

  • 26.05.2023 [Kommentare: 2]

    Dr. Dieter Wienberg: Ein Deutscher, der die Landwirtschaft in Spanien revolutionierte

    Dr. Dieter Wienberg, ein herausragender Agrarforscher, hat 1961 die Finca Experimental La Mayora gegründet, die sich in Algarrobo in der Provinz Málaga im Süden Spaniens befindet. Mit dieser Gründung, ein Ergebnis eines deutsch-spanischen Abkommens, schuf Dr. Wienberg ein wichtiges Zentrum für Agrarforschung und -entwicklung, das bis .. Artikel weiterlesen

  • 20.03.2023 [Kommentare: 0]

    Nebelfänger gegen Dürre und Trockenheit in Spanien

    Wie Spanien mit innovativer Technologie aus Nebel Wasser generieren möchte In Spanien und Portugal wurde 2020 von „Life Nieblas“ ein bahnbrechendes Projekt gegen die Dürre gestartet: Nebelkollektoren sollen Nebel in Wasser umwandeln und somit u.a. die Wiederaufforstung von Waldbränden geschädigten Flächen fördern. Das Pilotprojekt .. Artikel weiterlesen

  • 13.05.2022 [Kommentare: 0]

    Bandera Azul, Auszeichnung von Spaniens Stränden und Häfen

    Wie jedes Jahr, ist auch dieses Jahr die Bandera Azul - die Blaue Flagge - an viele Strände und Häfen Spaniens vergeben worden. Dies ist Gütesiegel für Strände und Küstenabschnitte, die besonders sauber sind und umweltfreundlich bewirtschaftet werden. Spanien bekommt in diesem Jahr 729 Blaue Flaggen verliehen, das sind 16 mehr als im.. Artikel weiterlesen

  • 06.05.2022 [Kommentare: 0]

    Gratis Leitungswasser in Restaurants und Hotels in Spanien

    Bisher war es nicht selbstverständlich, dass die Gastronomie Wasser in Form von Leitungs- oder Flaschenwasser auf den Tisch stellte, ohne es zu berechnen. Nun sind seit April Restaurants und Hotels dazu verpflichtet, den Gästen kostenloses Leitungswasser anzubieten. Die Entscheidung liegt jetzt also bei den Verbrauchern selbst, ob sie.. Artikel weiterlesen

  • 01.03.2021 [Kommentare: 0]

    Spanische Oliven und ihr Öl, das flüssige Gold Spaniens

    Derzeit ist die Olive die am häufigsten angebaute Obstsorte der Welt. Mit einem Anteil von 60 % an der Produktion in der Europäischen Union und 45 % weltweit, ist Spanien unangefochtener Spitzenreiter und übertrifft die Zahlen seines engsten Konkurrenten Italien um das Doppelte. Spanien ist derzeit der weltweit größte Tafelolivenproduzent.. Artikel weiterlesen

  • 12.09.2019 [Kommentare: 0]

    Das Wetterphänomen “Gota Fría” (Kaltlufttropfen) an der Ostküste Spaniens und auf den Balearen

    Wolkenbrüche, Stürme und Fluten – das alles klingt so gar nicht nach dem sonnigen Urlaubsspanien wie wir es kennen. Doch jedes Jahr kommt es an den Küsten Spaniens zu heftigen Niederschlagsereignissen. Gerade im Osten der Halbinsel und auf den Balearen regnet es zum Teil an einem Tag so viel wie im Rest des Jahres zusammen. Die Folgen.. Artikel weiterlesen

  • 28.04.2019 [Kommentare: 0]

    Sommer, Sonne, Sonnenschein - die Solarkraft Spaniens erlebt wieder einen Aufschwung

    Spanien und Sonne – zwei Begriffe, die in unserer Vorstellung unmittelbar zusammen gehören. Dass Solarenergie auf der Halbinsel ein großes Potenzial hat, liegt nahe. In einem Großteil der Halbinsel gibt es um die 300 Sonnentage pro Jahr, im Süden scheint die Sonne zum Teil bis zu 3000 Stunden. Doch wird dieses Potenzial überhaupt genutzt?.. Artikel weiterlesen

  • 15.02.2019 [Kommentare: 0]

    Die 10 schönsten Orte, um die Mandelblüte in Spanien zu erleben

    Nach den Vereinigten Staaten ist Spanien der zweitgrößte Mandelproduzent weltweit. Gerade jetzt, am Anfang des Jahres, blühen die Täler und Wiesen Spaniens in strahlenden Weiß auf. Das Land bietet eine Vielzahl schöner Orte, an denen man das Spektakel der Mandelblüte bewundern kann. Wir möchten ihnen ein paar davon vorstellen. 1. Parqu.. Artikel weiterlesen