TIPP: Ferien – und jetzt?

03.08.2014 - Rafael Heberling / Barcelona für Deutsche 

In Deutschland sind Ferien, und alle, die hier in Barcelona und Umgebung wohnen, kennen das: Besuch! Das Haus ist voll. Doch, dass hier auch gearbeitet wird, kann sich kaum einer der Besucher vorstellen. Kein Wunder: s i e sind ja in Ferien hier.

Barcelona hat mal wieder die "Natursauna" an: 29° und gut 80% Luftfeuchtigkeit, man "steht" förmlich im "eigenen Saft". Selbst ohne Bewegung, nur die Finger fliegen über die Tastatur, gerät man ins Schwitzen. Da will man nur noch eins:

an den Strand!

Dummerweise sind eine Menge anderer auf die gleiche Idee gekommen. Der Stadtstrand ist mit Beginn der Feriensaison gerne mal so überfüllt, dass man den Verdacht bekommt, man könnte mühelos auf den Köpfen der Schwimmer bis nach Mallorca über das Meer "wandern". Also, nichts wie raus aus der Stadt, an den schön großen Strand von Castelldelfels oder Sitges, das sich rühmt in puncto Sauberkeit und Wasserqualität einer der Besten zu sein.

Hier sind die Strände nicht so steil und die Sand-Qualität ist vor allem besser als an den künstlichen Stränden innerhalb Barcelonas. Für Familien mit kleinen Kindern von Vorteil. Das Meer ist hier auch selten mal "wild" (wenn man im Mittelmeer überhaupt davon sprechen kann).

Ein wenig nördlicher von Barcelona locken die Strände von Mataró und Premiá mit etwas gröberem Sand. Das Wasser ist ein wenig klarer und die Küste schneller was tiefer. Das macht hier den Jet-Ski Fahrern ebenfalls Spass, den Surfern und alle denen, die nicht einfach nur Ihre Haut im Sand "grillen" möchten.
Dummerweise fand ein Blauhai (Prionace Glauca) es hier am Playa de Ocata ebenfalls sehr schön, was wiederum selbst die Zivilschutzbehörde in Panik versetze: am 15.7.2014 wurde das zierliche 2,5 Meter Tier von den Rettungsschwimmern gesichtet und umgehend wurde an den Stränden von El Masnou bis Premià ein Badeverbot verhängt.

Je nördlicher, umso schöner eigentlich die Landschaft um die Strände herum. Allerdings hat die Tourismus-Industrie das schon vor Jahren entdeckt. Die daher überlaufenen Buchten von Calella sind voller Erasmus-Studenten oder sogenannten "Springbreakern". Mancher Besuch wird sich darüber gerade freuen. Die hormongeplagten Kids in der Pubertät ist man hier schnell los. (Über den Zustand, in dem sie zurück kommen, wollen wir lieber nicht reden)

Und doch verstecken sich gerade hier zwischen den Hochburgen Calella und Cadaqués noch idyllische Plätzchen. Allerdings braucht man für die Anreise ein geländegängiges Moped. Oder aber man fährt etwas nördlich von Platja d'Aro, in der Höhe von Palafurgell, in die Bucht von Llafranç. Dort gibt es auch gleich ein leckeres Restaurant mit Terrasse über der Bucht: das Casamar (www.hotelcasamar.net). Das Essen und die Weine sind für spanische Verhältnisse teuer, aber jeden Cent wert. Der Ausblick ist auch was wert.
Wer sich traut, sollte auch mal weg vom Meer, einen Ausflug 17 km ins Landesinnere machen nach Peratallada. Die aus dem Fels geritzte Stadt bietet ein Ambiente, wie aus einer anderen Zeit. Ohne Autos, dafür aber mit sehr leckerem, bezahlbarem Essen und idyllischen Hotels.

Auch zwischen Sitges und Castelldefels gibt es eine Bucht in der Klippenküste von Garraf: eine herrliche Sand- Strandbucht, die man nicht mit dem Zug erreichen kann: man muss schon ein Auto oder Moped mieten (oder haben). Aus einem kleinen Restaurant an der Landstraße ist ein schöner Privatstrand geworden. Hier kann man den ganzen Tag die Seele baumeln lassen und Abends auf der Terrasse des einzigen Hauses dort einen Cocktail genießen, sobald gegen 17 Uhr die schroffen Felsen Schatten über den Strand werfen.

Um Enttäuschungen zu vermeiden, dass man gerade mal sonntags sich auf den Weg gemacht hat, und bei Erreichen der Bucht, die man seinen Angehörigen und Freunden zeigen wollte, Quallen-Alarm (Medusas) herrscht oder gar Badeverbot, weil der Blauhai gesehen wurde, kann man sich praktischerweise im Internet informieren. Das Umweltamt Kataloniens hat einen Service, mit dessen Server ganze "Apps" für Smartphones versorgt werden, aber auch der "gemeine Nutzer" am heimischen Computer zum Zuge kommt.
Unter
http://w110.bcn.cat/portal/site/MediAmbient/menuitem.37ea1e76b6660e13e9c5e9c5a2ef8a0c/?vgnextoid=12fa9161f7d1a210VgnVCM10000074fea8c0RCRD&vgnextchannel=12fa9161f7d1a210VgnVCM10000074fea8c0RCRD&lang=ca_ES&vgnextchannel=12fa9161f7d1a210VgnVCM10000074fea8c0RCRD&lang=ca_ES

informiert die Behörde über die Badesituation und die Wasserqualität an den Stränden Kataloniens. Grüne Flagge: dem Badevergnügen steht nichts im Wege, gelbe Flagge: Vorsicht geboten (Wellen oder Quallen...), rote Flagge: Badeverbot. Medusas, Quallen, werden immer gesondert angezeigt unter dem Namen des Strandes.

So kann man also bequem von daheim aus die Verwandten oder Freunde an den Strand schicken, zu dem man nach Feierabend dann fahren möchte. Mensch, ist das nicht schön hier? Wir leben ganz schön privilegiert in Barcelona.

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