WISSENSWERT: Eines der schönsten Bauwerke der katalanischen Gotik: Das Kloster von Pedralbes

17.02.2013 - Meike von Lojewski / Barcelona für Deutsche 

Das Kloster von Pedralbes, das “Monestir de Pedralbes”, gehört sicher zu den schönsten Bauwerken der katalanischen Gotik in Barcelona. In der im frühen 14. Jahrhundert erbauten Anlage wird das Alltagsleben der Nonnen gezeigt, im Museum des Klosters von Pedralbes werden Objekte der kirchlichen Kunst vom 14. bis 20. Jahrhundert ausgestellt.
Besonders schön sind vor allem auch der dreigeschossige Kreuzgang und die Gartenanlage im Inneren des Klosters.

Am Rande von Barcelonas renommiertestem Stadtviertel und im Norden der Stadt gelegen befindet sich das mittelalterliche Kloster von Pedralbes. Wenn man es besucht, kann man die Hektik Barcelonas für ein paar Stunden hinter sich lassen. Einst wurde es erbaut durch Königin Elisenda von Montcada und ihrem Mann König Jakob II für die Nonnen von Santa Clara. Die Bauarbeiten der Klostergebäude begannen im März 1326. Der Ort innerhalb des Dorfes Sarrià, damals noch weit außerhalb der Stadtmauern von Barcelona, wurde von Königin Elisenda ausgewählt. Als Grundstein für die Apsis diente ein weißer Stein. Der Name "Pedralbes" leitet sich aus dem Lateinischem “Petras Albas” (“weiße Steine”) ab. Am 3. Mai 1327 zogen die Nonnen in das Kloster ein.

Besonders schön ist die einschiffige Kirche, die sich an der östlichen Seite des Klosters befindet. In dieser befindet sich auf der rechten Seite das Grab der Königin Elisenda, welches eine Besonderheit aufweist: der Sarkophag ist auf kuriose Weise zweigeteilt. Der zum Kreuzgang weisende Teil zeigt die Königin als trauernde Witwe, der in der Kirche liegende Teil zeigt Elisenda als Königin. Betritt man dann den Kreuzgang, gelangt man zum Mittelpunkt des Klosters. Er besteht aus breiten Bogen, die sich auf zahlreiche Säulen stützen. Die Kapitelle sind mit dem Wappen der Könige von Aragonien und der Familie Casa de Moncada versehen.

Das Kloster beinhaltet zahlreiche Kunstwerke, liturgische Gegenstände und Möbel, die die Gemeinschaft der Klarissen im Laufe der Jahrhunderte gesammelt hat. Als sehenswert gilt auch die Kapelle des Heiligen Michael, die verschiedene Wandmalereien von Ferrer Bassa über die Passion und das Leben der Jungfrau Maria beherbergt. 1993 wurde ein Teil des Klosters der Stadt Barcelona gewidmet.

Sicher wäre das “Monestir de Pedralbes” nicht so schön und beeindruckend, wenn der Garten im Innenhof nicht wäre. Hier erlebt man eine Stille, die man in Barcelona sonst nirgendwo findet. Große Palmen und Zypressen spenden zudem angenehmen Schatten. Deswegen kann man sich hier sogar im Sommer während der Mittagshitze aufhalten, da es hier sowie im Kloster und der Kirche angenehm kühl ist.

Ein Ausflug nach Pedralbes lohnt sich aber natürlich zu jeder Jahreszeit. Das Baudenkmal ist heute ein aktives Kloster und wenn man Glück hat, kann man den Nonnen beim Singen in der gotischen Kirche auf dem Gelände lauschen. Und wenn man einmal das Kloster besucht, sollte man ausserdem nicht vergessen, die Nachbarschaft zu erkunden: Auch die wunderschönen Häuser und Gärten sind eine Besichtigung wert.

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