Mode made in Spanien

20.09.2017 - Elisabeth Pranter - MfD & BfD 

Bei der 66. Ausgabe der Mercedes Benz Fashion Week, die von 14.9. bis 19.9. in Madrid stattfand, präsentierten ausschließlich heimische Labels ihre Kreationen für die kommende Saison. Renommierte Designer und spannende Newcomer der spanischen Modeszene stellten ihre Sommerkollektionen vor – von schlicht bis ausgefallen.

 

Für Aufsehen sorgte bei dem größten Mode-Event Spaniens waren neben einem schwangeren Model, das für Roberto Verino lief, auch der Besuch der US-Schauspielerin Lindsay Lohan. Parallel zum Event fand mit Madrid Es Moda ein breites Rahmenprogramm statt – von Workshops über spezielle Ausstellungen und Talks wurde Modeinteressierten einiges geboten.

 

Viele Labels – große Diversität

Doch zurück zu den Laufstegen: Dort gab es die Mode von morgen zu sehen. Und wie sieht die aus? Das junge Label The Second Skin Co, das 2006 gegründet wurde, präsentierte klar geschnittene Kleider aus glänzenden, hellen Stoffe mit schwarzen Blumen- und Schleifenapplikationen. Bei dem renommierten Label Ángel Schlesser dominierten dezente Farben wie Weiß, Erdtöne und gedecktes Dunkelblau sowie klare Schnitte – Designs, die auch als alltagstauglich durchgehen.

 

Knalliger geht es bei Agatha Ruiz de la Prada zu: Mit überdimensionalen Volants und Rüschen, voluminösen, wolkenähnlichen Röcken und Blumenkleidern bleibt die Designerin ihrer farbenfrohen und lieblichen Linie auch bei ihrer neuen Kollektion treu. Muster setzt sie sparsam ein, dafür setzt sie Akzente mit herzförmigen Schleifen und kräftigem Türkis, Pink und Gelb in Kombination mit Pastellfarben. Andrés Sardá beeindruckte mit ihrer Dessouspräsentation: Sie schickte die Models gestylt im Look der 20er-Jahre, aber auch als Cowboy und in futuristischer Aufmachung mit silbernen Bodys auf den Laufsteg.

 

Spanisches Design international: Von Luxusmarken zur Mode von der Stange

Obwohl die spanische Modeszene nicht so anerkannt sein mag wie die französische und die italienische, hat auch sie in ihrer Geschichte einige große Namen hervorgebracht, die sich international etabliert haben. Wer kennt nicht die gewagten Schuhkreationen von Manolo?

 

Was die Mode von der Stange angeht, sind die Inditextöchter Zara, Bershka und Pull&Bear sowieso nicht mehr aus unseren Kleiderschränken wegzudenken, in Spanien kommt man beim Shoppen auch um Stradivarius, Massimo Dutti und Oysho kaum herum. Am populärsten ist aber ohne Zweifel Zara, die älteste und wichtigste Marke des Konzerns. Auch Mango, wohl größter Konkurrent von Zara, kommt aus Spanien und ist aus den Einkaufsstraßen nirgends mehr wegzudenken.

 

Desigual, das bunte Label, das die Mercedes Benz Fashion Week in Madrid eröffnete, hat sich ebenso weltweit einen Namen gemacht. Mittlerweile werden die farbenfrohen und oft ausgefallenen Kreationen ausgehend von Barcelona, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat, von New York bis Moskau verkauft.

 

Von Balenciaga bis heute – die Entwicklung der spanischen Modeszene

Wenn man einen kurzen Rückblick auf die letzten 100 Modegeschichte in Spanien wirft, sticht zunächst Cristóbal Balenciaga Eizaguirre hervor. Der baskische Modeschöpfer bestach durch seine eleganten und zeitlosen Kreationen, er kleidete Ikonen wie Marlene Dietrich und Greta Garbo ein und entwarf die Uniform für die Stewardessen der Air France.

 

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wirkten Francis Montesinos, der in seine Kreationen spanische Wurzeln und Folklore-Elemente einfließen lässt. Unter anderem arbeitete der Valencianer mit dem Regisseur Pedro Almodóvar für zusammen. Ein weiterer großer Name ist Jesús del Pozo, der auf die Industrialisierung der Mode setzte, Einfachheit und Direktheit sind sein Grundrezept.

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