ADVENTSSERIE: Canelons und Co

10.12.2008 - Julia Macher 

Dass die katalanische Küche - Avantgarde-Künstlern wie Ferran Adrià zum Trotz - ziemlich bodenständig ist, beweist ein Blick auf traditionelle Weihnachtsgerichte: Während der Festtage darf’s gerne deftig sein. Gekocht wird das, was die Bauern im Herbst geerntet haben und was von der Schlachtsaison übrig geblieben ist.

Ein klassisches katalanisches Weihnachtsessen etwa ist Escudella i carn d’olla. In den Gemüse-Fleisch-Eintopf kommen neben Kichererbsen, Karotten, Kohl, Kartoffeln und Butifarra auch „pilota“: ein Fleischball aus Hackfleisch, hartem Ei, Semmelbröseln, Petersilie und anderen Gewürzen. Serviert wird das Gericht in drei Teilen: Zuerst kommt die Brühe, die Escudella, auf den Tisch. Zur Feier des Tages werden oft extragroße muschelförmige Nudeln, die galets, mitgekocht. Danach wird das Fleisch serviert, das carn d’olla. Den Abschluss macht das Gemüse.
Ein deftiges Originalrezept zum Nachkochen finden Sie hier .

Am 26. Dezember, dem Tag des Heiligen Stefan, steht in vielen katalanischen Familien eine dampfende Auflaufform auf dem Tisch: Zu Sant Esteve gibt es traditionell Canelons. Angeblich hat der Musiker Rossini die italienische Nudelspezialität in Barcelona bekannt gemacht. Allerdings ist die katalanische Variante etwas deftiger: Hier werden die Nudelwickel ausschließlich mit Fleisch gefüllt und auf dem Bechamelbett im Ofen mit Käse und Butter gratiniert. Canelons sind ein klassisches Resteessen: Was vom Festtagseintopf oder Weihnachtsbraten übrig ist, kann hier noch einmal „recyclet“ werden. Wer selbst katalanische Canelons zubereiten will, kann sich von folgenden Rezeptsammlungen inspirieren lassen deutsch, spanisch oder katalanisch.

Guten Appetit! Buen provecho! Bon profit!

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