HINTERGRUND: Nichtrauchergesetz ohne Auswirkungen

04.08.2008 - Jenna Steenken 

Trotz des 2006 in Spanien eingeführten ley antitabaco ist die Raucherquote in Katalonien im europäischen Vergleich nach wie vor hoch. 30 Prozent der 15- bis 24-jährigen Katalanen rauchen täglich. Kein Wunder, denn das Rauchverbot wurde in Gaststätten und Kneipen in Katalonien weitestgehend ignoriert. Im Unterschied zu Ländern wie Deutschland oder Italien dürfen die Inhaber selbst entscheiden, ob sie ihren Gästen das Rauchen gestatten oder nicht. Raucher-Kneipen müssen sich durch eine Kennzeichnung am Eingang des Lokals zu erkennen geben.

Das Ergebnis: In Barcelona weisen 95 Prozent aller öffentlichen Bars dieses Zeichen auf. Jetzt wartet Katalonien darauf, dass die Verantwortlichen in Madrid die Gesetze verschärfen, um die bislang erfolglose Raucheinschränkung durchzusetzen. Julio Ancochea, Präsident der Sociedad Española de Neumología y Cirugía Torácica, sieht das Problem in einer generellen Gesetzeslücke in Spanien und fordert strengere Auflagen, um im europäischen Vergleich auf andere Länder in puncto rauchfreie Zonen aufschließen zu können.

Jedes Jahr sterben laut der Tageszeitung "El Mundo" 50 000 Spanier an durch Rauchen verursachten Krankheiten. Während der generelle Tabakkonsum in Katalonien seit 1989 zurückgegangen ist, ist der steigende Anteil rauchender Frauen (29,4 Prozent gegenüber 30,4 Prozent Männer) besorgniserregend. Seit dem 27. Mai gibt es mit der Website der non-profit Organisation www.redrespira.org eine Adresse, die alle rauchfreien Clubs und Restaurants in Barcelona aufführt. 

Bislang ist die Liste allerdings sehr kurz. So gibt es noch keine bekannte rauchfreie Diskothek und 18 von 19 Bars sind von Starbucks. Jeder ist aber aufgerufen, ihm bekannte Plätze hinzuzufügen. Alle Bars, die sich dem rauchfreien Credo verschreiben, können sich selbst eintragen. Auf diese Weise hofft redrespira.org, schon bald eine wirkungsvolle und wachsende rauchfreie Plattform aufzubauen.

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