HINTERGRUND: Raupenplage

25.03.2008 - Philipp Dyckerhoff 

Wer hat das in der letzten Zeit nicht auch schon gesehen: Eine Kette von Raupen, die wie eine Schlange durch die Gegend kriechen. Zuerst einmal sieht das faszinierend aus und man mag sich fragen, was die Natur sich dabei gedacht hat. Die Raupen heißen deswegen Prozessionsraupen - warum sie sich allerdings in einer Art Prozession durch die Gegend bewegen, hat der Autor nicht herausfinden können.

Aber diese Raupen können dem menschlichen Körper gefährlich werden. Wenn man ihnen zu nahe kommt und sie sich gefährdet fühlen oder wenn man sie sogar anfasst, wehren sich die Raupen mit ihren kurzen und steifen Haaren! Sie schießen sie praktisch wie Pfeile ihrem Feind in die Haut. Andere Arten von Haarraupen machen das zwar auch. Aber bei den Prozessionsraupen ist die Menge gefährlich und diese so genannten Brennhaare sind giftig. Sie enthalten das Eiweisgift Thaumatopoein. Die Brennhaare sitzen auf den Abdominalsegmenten der Raupen. Man schätzt, dass eine Raupe bis zu 600.000 solcher Haare besitzt. In der Regel führen die Brennhaare zu Juckreiz und Hautausschlag.

Ein zusätzliches Problem der Brennhaare ist ihre lange „Haltbarkeit“. Sie können über Jahre ihre reizende Wirkung behalten. Das erklärt, dass allergische Reaktionen auch dann auftreten können, wenn man durch Pinienwälder läuft, die Raupen aber gar nicht zu Gesicht bekommen hat.
Besonders gefährlich sind die Brennhaare für Tiere, die am Boden schnüffeln. Die Schleimhäute von Hunden und Katzen sind außerdem besonders empfindlich. Reibt der Hund Nase und Schnauze ständig am Boden und schwellen Zunge oder Kopf stark an, sind das erste Anzeichen für einen wahrscheinlichen Kontakt mit den Prozessionsraupen. Das sind nur die ersten Symptome. Als weitere Krankheitsbilder können sich Schwindel, Fieber, Augenentzündungen, Asthmaanfälle, Erstickungsanfälle und Schock entwickeln.
Als erste Hilfe bietet sich an, die betroffene Stelle gleich mit lauwarmen Wasser abzureiben. Dabei sollte der Halter sich selbst vor den Brennhaaren schützen. In jedem Fall sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
Sollten Pinien im eigenen Garten befallen sein, sollte man die Nester am besten vernichten. Dies sollte man einem Fachmann überlassen. Wenn man Kinder oder Hunde hat, sollte man auch die im eigenen Garten herumkriechenden Raupen vernichten. Dem Autor wurde empfohlen, sie zu verbrennen. Eher unschön und auch schwierig umzusetzen. Die Raupen auf ein Blatt Papier kriechen lassen und sie dann in einen Eimer mit Wasser zu kippen, scheint eine ganz effektive Methode zu sein. Die kleinen Haare werden im Wasser ganz gut gehalten. Es ist ratsam, sich dabei Gummihandschuhe anzuziehen und auch sonst dichte Kleidung zu tragen.

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