HINTERGRUND: Spanische Unis sind bei Deutschen beliebt

Seit 1987 haben über 1,5 Millionen Studenten mit Hilfe von Erasmus-Stipendien ein oder zwei Semester im Ausland studiert. Spanien war im letzten Jahr erneut beliebtestes Zielland der Erasmusstudenten. Nach Angaben des DAAD stand Deutschland als erfolgreichstes Entsendeland wieder an der Spitze. Die Zahl von Erasmusstudenten wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Dank des aufgestockten Budgets und dem EU-Bildungsprogramm Lebenslanges Lernen soll sie sich bis 2012 auf insgesamt drei Millionen erhöhen.Ob London, Madrid oder Berlin - für viele Unternehmen steigern Auslandsaufenthalte die Attraktivität von Hochschulabsolventen, machen sie begehrter und erhöhen ihre Berufschancen. Der Bedarf an Nachwuchsakademikern mit Auslandserfahrung steigt. Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenz sind auf dem europäischen Arbeitsmarkt gefragte Qualifikationen. Außerdem werden Studenten, die im Ausland studiert und Erfahrungen gesammelt haben, von Firmen als neugierig, flexibel und weltoffen eingeschätzt.Der Bologna-Prozess soll europaweit dafür sorgen, dass das Studium an einer ausländischen Uni einfacher wird. Auch Spanien, das zu den mittlerweile 45 Unterzeichnerstaaten der Erklärung zählt, will seine Universitäten international ausrichten. Doch die Ziele, die die Bologna-Erklärung bis 2010 vorgibt, werden wohl in den wenigsten europäischen Ländern erreicht werden, auch nicht auf der Iberischen Halbinsel. Mit einem Abschluss des Bologna-Prozesses rechnet man dort erst 2012 oder sogar später. Zu den Kernelementen für die Schaffung des gemeinsamen europäischen Hochschulraums zählen die Einführung von Master- und Bachelorstudiengängen mit vergleichbaren Abschlüssen, ein einheitliches Leistungspunktesystems und der Abbau von nationalen Mobilitätsbarrieren.Obwohl die spanischen Hochschulen inzwischen eine Vielfalt an modernen Masterstudiengängen anbieten, kommt die Einführung der Bachelorstudiengänge nur schleppend voran. Erst Anfang 2005 hat die spanische Regierung dafür die notwendigen Gesetze verabschiedet. Auf das gestufte Studiensystem nach angloamerikanischen Muster müssen Studierende in Spanien voraussichtlich noch bis zum akademischen Jahr 2008/09 warten.Seit August 2003 können Studenten hier jedoch an einigen Fakultäten das sogenannte Suplemento de Diploma beantragen. Es handelt sich um eine international kompatible Auflistung aller Studienleistungen der Absolventen, die die Transparenz und Anerkennung der entsprechenden Titel im Ausland erleichtern soll.Mehr Infos unter: www.bmbf.de www.daad.es www.universia.es www.uned.es/accesoUE