INTERVIEW: Deutsche Unternehmen in Spanien

09.05.2011 - Barcelona für Deutsche 

Was macht Ihr Unternehmen?

Pecunia Consult (www.pecuniaconsult.com) berät Deutsche in Spanien zu allen Finanz- und Versicherungsthemen, insbesondere solche, die sich aus dem Leben „zwischen“ Deutschland und Spanien ergeben. Auch Menschen, die sich überlegen, von Deutschland nach Spanien umzuziehen oder Deutsche, die wieder zurück nach Deutschland gehen, sind unsere Kunden.

Wie entstand Ihre Unternehmensidee?

Als ich seit Herbst 2005 in Madrid ein deutsches Finanzberatungsunternehmen beim Aufbau seines Geschäftes in Spanien unterstützt habe, hatte ich Kontakt zu vielen Deutschen in Spanien und habe einen grossen Beratungsbedarf zu Themen wie Altersvorsorge, Geldanlage, Steuern, Vermögensübertragung, Versicherungen, etc. festgestellt. Vieles, was das Leben der „echten“ Europäer betrifft, ist in der EU kaum oder wenig sinnvoll geregelt, dadurch entsteht dieser Beratungsbedarf.

Warum haben Sie sich in Katalonien/Spanien niedergelassen?

Die gute Lage von Barcelona zwischen Meer und Bergen hat den Ausschlag gegeben, meine Familie zog Barcelona Madrid vor, insbesondere die Kinder.

Was war für Sie größte Herausforderung zu Beginn?

Die sehr hohen Lebenshaltungskosten in Barcelona und Umgebung.

Sprechen Sie Katalanisch/Spanisch?

Leider immer noch nicht. Es reizt mich, die Sprache zumindest in ihren Grundzügen zu lernen, zumal ich andere Sprachen gelernt habe, die auch das Katalanische beeinflusst haben. Es scheiterte bisher an der Zeit, aber da meine Assistentin Katalan-Lehrerin ist, stehen die Chancen nicht schlecht.

Wo entstehen die meisten geschäftlichen Kontakte?

Anfangs besonders bei Veranstaltungen, mittlerweile sehr viel über Weiterempfehlungen und Fachartikel, die ich schreibe.

Wie wirkt sich die verordnete Zweisprachigkeit auf Ihre Firma aus?

(seit 3 ½ Jahren in Barcelona lebend, seit über 5 Jahren in Barcelona tätig) hatte ich noch nie ein Problem damit, dass ich kein Katalan spreche. Manchmal ist es etwas zeitaufwändig, behördliche Briefe zu verstehen, wenn sie nur auf Katalan geschrieben sind, aber das hilft andererseits, mehr in die Sprache hineinzukommen.

Was raten Sie jemanden, der in Katalonien/Spanien eine Firma gründen will?

Geduld und Realismus! Mehrere Meinungen einholen, nicht gleich dem ersten Berater oder auch sonstigen Gesprächspartner glauben. Meistens (oder sogar immer?) funktioniert es NICHT so wie gedacht!

Welcher Unterschied zu Deutschland fällt Ihnen hier am meisten auf?

Zuerst einmal wird gelebt...! Das finde ich an sich angenehm, aber es wird schwierig, wenn das auf Kosten von anderen geschieht.

Was mögen Sie besonders an den Katalanen/Spaniern?

Die Gelassenheit (ausser im Verkehr), die Improvisiergabe: die Spanier sehe ich als Lebenskünstler.

Gibt es etwas, das Sie hier stört?

Das häufig fehlende Engagement und Verantwortungsgefühl. „Man“ kann ja nichts dafür.....!

Nennen Sie uns einige deutsche Marotten, die Sie nicht ablegen können.

(Übertriebene) Pünktlichkeit, auf mein Recht Bestehen.

Können Sie ein Restaurant/ Bar empfehlen?

Bar Mut, C/ Pau Claris, 192, 08037 Barcelona, Metro Diagonal

Haben Sie eine Hotelempfehlung?

AC-Hotel, Gavà Mar, Tellinaires, 35, 08850 Gavà

Was ist Ihr liebster Platz in Barcelona?

Der Platz am Kloster von Sant Cugat

Was vermissen Sie am meisten aus Ihrer Heimat?

Wenn überhaupt etwas, dann gutes Brot.

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