INTERVIEW: „So gut wie alle unsere Abgänger bekommen eine Arbeit.“

18.11.2008 - Das Gespräch führte Stefanie Claudia Müller 

Seit 2006 haben Sie den Status einer Fachhochschule. Was hat sich seitdem verändert?

Wir bieten allen, die an einer praxisorientierten Ausbildung in deutscher Sprache interessiert sind, einen weitere Option in ihrem Bildungsweg an. Wir haben damit richtig gelegen. Nachdem wir 2005 eine Stagnation bei den Einschreibenzahlen erlebten, nehmen diese jetzt in allen Bereichen wieder zu. Wer hier die Lehre gemacht hat und dann die Fachhochschule ist wesentlich besser ausgebildet als fast jeder spanischer Universitätsabgänger.

Was kann man an der Fachhochschule studieren?

Viele Wirtschaftszweige, aber vor allem sind wir stark in Logistik und Industriewirtschaft. Aus diesem Bereich kommen auch die meisten unserer auszubildenden Unternehmen.

Studiert man nur oder arbeitet man auch?

Wir fördern das duale Ausbildungssystem, deswegen studiert und arbeitet man an der ASET. Das ist für viele eine große Belastung. Viele halten sie nicht aus und springen ab, aber wer es durchhält, der hat einen Arbeitsplatz garantiert. Die Ausdauer lohnt sich.

Und was kostet das Studium?

Wir bieten ideale Studienbedingungen an und sehr persönliche Betreuung, da wir ganz kleine Klassen haben. Das hat seinen Preis. Ein Studium kostet im Jahr 5280 Euro. Bisher haben wir nur den Bachelor-Degree, aber wir wollen bald auch einen MBA einführen.

Sind die meisten Ihrer Schüler Deutsche?

Ja. Aber wir ziehen jetzt auch immer mehr spanische Schüler ab, die an ihrer Schule oder anderswo Deutsch lernen. Wir nennen dieses Programm Modell Goethe/DAF. Inzwischen haben wir in dieser berufsvorbereitenden Klasse schon 21 Schüler. Bei uns lernen sie Deutsch für den Wirtschaftsbereich. Danach machen viele dann mit der Lehre weiter. Was bei Ihnen als überzeugendes Argument zieht: Fast alle unsere Abgänger bekommen ein Job.

Und die Unternehmen, die sie unterstützen?

Das sind vorwiegend deutsche Firmen, die das Ausbildungssystem zu schätzen wissen und auch sehen, dass ihnen die Investitionen in den Lehrling etwas bringt. Bei den Spaniern ist diese Überzeugung nicht so ausgeprägt. Wir hätten gerne mehr spanische auszubildende Unternehmen, damit auch hier mehr in Bildung investiert wird und sich das bewährte duale System durchsetzt.

Was verdient man denn so bei ASET in der Lehre?

Rund 350 Euro im Monat, das ist das Minimum. Wenn man vergleicht, was man so in Spanien verdient und das viele, um praktische Erfahrung zu sammeln, sogar umsonst arbeiten, dann lohnt sich dieser Schritt doppelt. In der Regel wird die Ausbildung von den Unternehmen auch auf zwei Jahre verkürzt, danach bekommt man dann das volle Gehalt.

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