NEWS: 8. März,100 Jahre internationaler Frauentag

09.03.2012 - Meike von Lojewski / Barcelona für Deutsche 

Am 8. März jährt sich zum 100sten Mal der internationale Frauentag, der weltweit gefeiert wird. Am ersten Frauentag am 19. März 1911 kamen in Deutschland, Österreich, Schweden und der Schweiz, Dänemark und den USA Frauen zu Demonstrationen zusammen. In deren Mittelpunkt stand damals die Forderung nach dem Wahlrecht für Frauen. In den folgenden Jahren beteiligten sich am Frauentag, der an wechselnden Daten im März oder April stattfand, weltweit Millionen von Frauen an Kundgebungen und Aktionen, um für eine Verbesserung ihrer Stellung in der Gesellschaft einzutreten.

Erst 1921 wurde der internationale Frauentag auf den 8. März festgelegt. Quellen zufolge wurde das Datum zur Erinnerung an jene Fabriksarbeiterinnen gewählt, die am 8. März 1908 in New York in Streik getreten waren, um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen zu erreichen. Sie wurden vom Fabriksbesitzer in der Fabrik eingeschlossen. Kurz danach brach ein verheerender Brand aus und 129 Arbeiterinnen kamen in den Flammen ums Leben.

Auch in Spanien kämpfen die Frauen seit jeher um verbesserte Bedingungen. Seit dem Tod Francos 1975 hat sich die Situation der Frau und somit auch die der Familie deutlich verbessert. Früher gingen sehr wenig Frauen auf die Universität. 2009 hingegen waren bereits 54,3 Prozent der eingeschriebenen Studenten an Hochschulen Frauen. Natürlich gibt es Bereiche wie zum Beispiel Mathematik oder Technologie, bei denen die Rate der Männer, die einen akademischen Abschluss erreichen, deutlich höher ist als der der Frauen. Aber in vielen Fächern wie Kunst oder Sozialwissenschaften haben sie eindeutig die Nase vorn.

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern gehen weniger spanische Frauen einer Arbeit nach. Dies liegt zu meist daran, dass Arbeitgeber nicht flexibel genug sind, um den Frauen in ihren Arbeitszeiten entgegen zu kommen. So lässt sich begründen, dass bei einem Paar ohne Kinder in etwa 63,4 Prozent der Fälle beide Partner Vollzeit arbeiten. Diese Zahl geht auf 38 Prozent zurück, wenn es ein Kind unter sechs Jahren im Haushalt gibt (2008). In den meisten Fällen bleibt dann die Frau zu Hause oder schraubt - sofern möglich - ihre Arbeiszeit zurück. Dennoch lässt sich aber auch in Arbeitssektor ein positiver Trend verzeichnen: Mittlerweile besteht ein Grossteil der Angestellten im öffentlichen Dienst aus Frauen und man geht davon aus, dass es in wenigen Jahren mehr Anwältinnen als Anwälte und mehr Ärztinnen als Ärzte gibt.

“In Spanien ist die Emanzipation der Frau der Schlüssel für eine funktionierende Familienstruktur und zudem ist sie der Hauptantrieb für die bisher durchgeführten Veränderungen in unserem Land” (Isabel Alonso de Sudea 2005). Dennoch wird es auf dem internationalen Frauentag 2012 diesbezüglich noch viel Neues zu bereden geben.

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