NEWS: Alzheimer nimmt in Spanien dramatisch zu

08.10.2011 - ARENA  

Am 21. September wurde weltweit der Tag der Alzheimerkrankheit begangen. Dabei kamen erschreckende Zahlen ans Licht: Während Spanien derzeit rund 900.000 Alzheimerkranke hat, werden es schon im Jahr 2030 rund 1,5 Millionen sein, die nach und nach ihr Gedächtnis so stark verlieren, dass sie zum Schluss handlungsunfähig, desorientiert und total pflegebedürftig sind. Weltweit errechnete man eine Steigerung von jetzt 40 Millionen auf dann 60 Millionen Menschen. Natürlich hat das in allererster Linie mit der erhöhten Lebenserwartung zu tun. Noch vor zehn Jahren erkannte man die Alzheimerkrankheit erst, wenn die Menschen über 80 Jahre alt waren, heute liegt das Erkennungsalter bei durchschnittlich 73 Jahren.

Schuld an der Schrumpfung der Gehirnleistung ist ein bestimmtes Protein, das mit der Zeit die Geistestätigkeit zerstört. Obwohl die Wissenschaftler mit aller Kraft an den chemischen Vorgängen arbeiten, um möglichst bald einen Impfstoff gegen die Krankheit zu entwickeln, dürfte bei vielen Menschen doch die seelische Verfassung eine grosse Rolle spielen. Wie jemand einen Hörsturz bekommt, wenn allzu viele negative Eindrücke auf ihn einstürmen, so kann auch die Abkehr von der Welt ihren Grund darin haben, dass man mit seiner Vergangenheit nicht fertig wird, von Schuldgefühlen geplagt ist oder ähnliches mehr.

Besonders schwierig ist die Lage für die Menschen, die einen solchen Alzheimerkranken pflegen müssen. Welche Kosten und sozialen Aufwendungen auf die Länder zukommen, wenn die Krankheit so rasend fortschreitet wie am weltweiten Alzheimertag am Mittwoch vorhergesagt, ist noch nicht zu übersehen. Fest steht nur schon jetzt: die Familien, das öffentliche Gesundheitssystem und der jeweilige Staat werden restlos davon überfordert sein.

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