NEWS: Auslandsinvestitionen in Spanien weiter steigend

06.03.2008 - Rechtsanwalt Philipp von Wolffersdorff, Madrid 

Nach dem Jahresabschluss 2007 der spanischen Zentralbank („Banco de España“) hat es im Jahr 2007 eine weitere Steigerung der Investitionen aus dem Ausland in Spanien gegeben, nämlich um insgesamt 156 Prozent im Vergleich zum Jahr 2006.

Investitionen aus dem Ausland machen heute nach der spanischen Zentralbank bereits 33 Prozent des spanischen Bruttoinlandsproduktes aus und unterhalten circa sieben Prozent der spanischen Arbeitsplätze. Diese Prozentzahlen unterstreichen die Bedeutung der Investitionen aus dem Ausland für die spanische Wirtschaft.

Um die Auslandsinvestitionen weiter zu fördern, hat das Industrie- und Wirtschaftsministerium die Gesellschaft „Sociedad Estatal para la Promoción y Atracción de las Inversiones Exteriores, S.A.“ (INTERÉS Invest in Spain) gegründet, die nach eigenen Angaben derzeit 227 Projekte in Spanien mit einem Investitionsvolumen von circa 8,6 Milliarden Euro betreut.

Nach den Informationen der spanischen Zentralbank sehen ausländische Firmen Spanien - trotz der Krise im Sektor der Niedrighypoteken und dem daraus folgenden Zusammenbruch des Immobilenmarktes in den USA - als eines der Länder, welche große Sicherheiten bezüglich der Investitionsrendite gewähren, sowie als strategisch idealen Ort für den Ausgangspunkt ihrer Tätigkeiten.

Aus diesem Grund hat das spanische Industrieministerium begonnen, seine Bemühungen um ausländische Investoren zu steigern, und an die neue wirtschaftliche Situation anzupassen. Dabei nimmt es eine Einteilung der wichtigsten und unterstützungswürdigsten Projektarten in zwei Gruppen unter der Berücksichtigung der folgenden Kriterien vor:

- das Potenzial der Wachstumsmöglichkeiten,
- der Umfang der Schaffung von Arbeitsplätzen
- sowie die Steigerung des Wohlstandes der spanischen Gesellschaft.

Nach der Auffassung des Ministeriums sind Teil der ersten Gruppe mit dem höchsten Potenzial Unternehmen, deren Tätigkeit im Bereich der IT und Kommunikationstechnik, erneuerbare Energien, Biotechnologie und Pharmazie sowie der Umwelttechnik liegt.
Die zu umwerbenden Industrien der zweiten Gruppe umfassen die Luft- und Raumfahrttechnik, die Automobilindustrie, Logistikunternehmen, die Lebensmittelindustrie, Tourismus sowie den Immobilienmarkt.

Im Ergebnis einer kürzlich, im Auftrag der Business School ESADE und INTERÉS Invest in Spain durchgeführten Umfrage, werden im kommenden Jahr etwa 70 Prozent der befragten ausländischen Unternehmen ihre Investitionen in Spanien erhöhen. Ferner haben rund 63 Prozent der Teilnehmer die Frage nach der Schaffung von Arbeitsplätzen für das Jahr 2008 positiv beantwortet.

Weitere Informationen auf Spanisch, Chinesisch und Englisch finden sich im Internet auf den Seiten: 
www.interes.org

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