NEWS: Granny statt Nanny

27.09.2013 - Granny Aupair 

Madrid war für sechs Monate die Heimat von Granny Aupair Gudrun Kunze (62). Dort lebte sie bei einer deutsch/spanisch/englischen Familie mit zwei Kindern. Während das Ehepaar beschäftigt war, kümmerte sich Gudrun Kunze um Haushalt und Kinder. Zunächst war es für die 62jährige eine Herausforderung, da wie sie sagte: „In Spanien die Uhren anders ticken als bei uns – hier stehen die Kinder viel mehr im Mittelpunkt als in Deutschland.“ Das änderte sich jedoch schnell: „Ich fühlte mich aber dann schnell zugehörig, überhaupt nicht wie eine Hausangestellte. Die Gasteltern waren um mein Wohl besorgt, und ich wurde in fast alle Aktivitäten mit einbezogen.“

Auch „Granny“ Ulrike (66) zeigte sich von ihrem Aufenthalt an der spanischen Atlantikküste begeistert. Für drei Monate half die ehemalige Lehrerin dort einer jungen Familie bei der Kinderbetreuung. „Die Eltern der beiden Jungen brachten mir bei, wie man eine original spanische Quesada zubereitet, wie man unkompliziert einen Cocido (regionalen Eintopf) und in kürzester Zeit ein Früchtetiramisu für den Kindergeburtstag herstellt. Ich dagegen konnte nicht nur die Kids mit selbstgemachten Kartoffelpuffern und Apfelpfannekuchen begeistern.“ Am Wochenende wurde sie regelmäßig von ihrer Gastfamilie zu Ausflügen oder Grillpartys mit der Großfamilie eingeladen, auch einem Chor trat sie bei und konnte sogar bei einem Konzert mit auftreten.

„Alles in allem waren die drei Monate ein einmalig schönes Erlebnis mit vielen interessanten Erfahrungen und ich bin nun sehr motiviert, meine Spanischkenntnisse weiter zu verbessen und meine neuen Spanienkontakte zu pflegen.“

Jedes Jahr nehmen Familien auf der ganzen Welt junge deutsche Frauen um die 20 als Aupair in ihren Familien auf. Dafür kümmern sich die Frauen mehrere Stunden in der Woche um Kinder und Haushalt. Alles Tätigkeiten, die einer lebenserfahrenen Frau über 50 in der Regel leicht von der Hand gehen.

Also, warum nicht mal eine Granny als Aupair aufnehmen?

Jetzt haben Familien und Alleinerziehende weltweit die Möglichkeit dazu. Michaela Hansen, 52, hat Anfang 2010 die Initiative ergriffen und vermittelt von Deutschland aus jung gebliebene „Omas“ als Aupairs ins Ausland. Sie bietet mit ihrer Agentur Frauen die Möglichkeit, noch einmal für eine längere Zeit ins Ausland zu gehen, um dort Sprachkenntnisse zu erlangen oder zu intensivieren, das Land über einen normalen Urlaub hinaus zu erleben und dabei gleichzeitig in einer Gastfamilie Anschluss zu finden. Getreu dem Aupair-Gedanken basiert die Initiative auf Gegenseitigkeit. Die „Granny“ hilft je nach Absprache ganz individuell im Haushalt der Gastfamilie und hat dafür Kost und Logis frei. Die Familie profitiert durch Kinderbetreuung und Hausarbeiten sowie den kulturellen Austausch. „Die Vorteile einer Granny Aupair liegen auf der Hand: Unsere Frauen haben in der Regel eigene Kinder groß gezogen, können kochen und backen und wunderbare Geschichten aus „good old Germany“ erzählen“, ergänzt die Gründerin.

Gerade durch die gegenseitige Hilfe ist es eine win-win Situation für beide Seiten. Stefanie, eine Mutter aus Italien meint dazu: „Unsere Granny ist eine ganz besondere Frau, wir haben ihren Aufenthalt bei uns jede Minute genossen. Es war eine tolle Zeit und ihr Besuch eine große Bereicherung.“

Auch spanische Grannies gesucht!


Auch deutsche Familien suchen vermehrt nach einer spanischsprachigen Granny, die gerne für eine kurze oder auch längere Zeit nach Deutschland kommen möchte.

Familien oder Alleinerziehende, die gern eine Granny Aupair für ein paar Monate, für einen Sommer, für ein Jahr oder länger bei sich aufnehmen möchten, oder auch Grannies aus Spanien, die gerne in einer deutschen Familie wohnen möchten, können sich bei www.granny-aupair.com informieren und sich zunächst kostenlos registrieren.

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