NEWS: Katalonien leidet unter Trockenheit

05.03.2008 - Corinna Reiss 

In Barcelona sind wir sonnenverwöhnt. Für manch einen ist das „gute“ Klima ein Pluspunkt, um hier zu leben. Die Tatsache, daß Regenjacke und Schirm eher in der Garderobe verstauben, hat jedoch auch seine Kehrseite: Seit mehr als 17 Monaten kam es zu keinen nennenswerten Niederschlägen und Spanien steht im vierten Jahr einer schweren Dürreperiode. 

Zwar hat die stellvertretende Bürgermeisterin Barcelonas jüngst verkündet, dass der Wasserverbrauch stark zurückgegangen sei - auf 110 Liter pro Tag und Einwohner. Dennoch scheinen Sparmaßnahmen dringend zu sein und so wurden Anfang Januar an 750 000 Haushalte wassersparendes Material verteilt und eine Bewusstseinskampagne gestartet. 

Die Stauseen, die der Wasserversorgung das Rückgrat geben, sind auf einen alarmierenden Pegel gefallen, da es schon seit langem zu wenig regnet und sich die Wasserstände nicht regenerieren können. So sind die Stauseen von Ter und Llobregat derzeit lediglich zu 23 Prozent ihrer Maximalkapazität gefüllt. Das ist die Hälfte zum Vorjahresstands. Damit sind sie noch leerer als schon in vorausgegangenen Dürrejahren 1999 oder 2002. Dieser Wasserstand hat jetzt schon Sparmaßnahmen im öffentlichen Bereich zur Folge. 

Konsequenzen für Privathaushalte sind nicht zu vermeiden, wenn der Pegelstand auf 15 Prozent sinkt. Um dem vorzubeugen hat die Landesregierung Maßnahmen von insgesamt mehr als 100 Millionen Euro beschlossen. Auf der Expo in Zaragoza wird sich Katalonien mit seiner Wasserpolitik präsentieren. 

Viele ehemalige Trinkwasserbrunnen, die wegen hoher Umweltbelastung geschlossen wurden, sollen wieder in Betrieb genommen werden. Sie sollen Wasser liefern, das mit moderner Technologie auf Trinkwasserstand aufbereitet wird. Darüber hinaus soll stärker Abwasser für die industrielle Nutzung und die Bewirtschaftung agrarischer Flächen im Baix Llobregat genutzt werden. Des weiteren gibt es bereits Vorbereitungen und Absprachen mit anderen Regionen, Wasser in Tankschiffen nach Barcelona zu bringen. In Almería gibt es beispielsweise eine große Entsalzungsanlage, die Trinkwasser an Katalonien abtreten könnte. 

Mehr Informationen:

mediambient.gencat.net/aca/ca/inici.jsp
hispagua.cedex.es

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