NEWS: Menschentürme als Weltkulturerbe

29.11.2010 - ARENA / Barcelona für Deutsche 

Die in Katalonien beheimatete Tradition, Menschentürme zu errichten, wurde von der UNESCO jetzt als „immaterielles Kulturerbe der Menschheit“ anerkannt.

Diese Ehre wurde Katalonien allerdings erst nach dreijährigen Verhandlungen zuteil und auch nur im Rahmen verschiedener anderer Ehrungen Spaniens. So wurden der Flamenco, der Silbengesang von Mallorca und die Mittelmeerdiät ganz allgemein in die Liste aufgenommen. Derzeit umfasst die Liste dieser schützenswerten Güter international 166 Faktoren.

Die Menschentürme entstanden am Ende des 18. Jahrhunderts in Valls in der Provinz Tarragona, breiteten sich aber rasch über ganz Katalonien aus. Sie sollen positive Werte wie Anstrengung, Mannschaftsgeist, Solidarität und Integration symbolisieren. Heutzutage gibt es bereits einige Immigranten aus fernen Ländern, die sich an diesen „castells“ beteiligen.

Die spanische Kulturministerin Angeles González- Sinde freute sich über die Auszeichnung und betonte in ihrer Dankesrede, dass alle fünf hier geehrten Phänomene sauber und unverfälscht gehalten werden müssten und nicht missbraucht werden dürften. Sie bezog sich dabei vor allem auf den Flamenco, der ursprünglich von andalusischen Zigeunern getanzt wurde, aber im Laufe der letzten 200 Jahre allerlei Veränderungen erfahren hat, die seiner Natur nicht immer gerecht wurden.

Kommentare (0) :

Artikel kommentieren
Artikel-Archiv