NEWS: Regierung verabschiedet Veränderungen des Küstenschutzgesetzes zum Wohle der Bürger

12.10.2012 - Arena 

Am Freitag wurden in Madrid Änderungen des Küstenschutzgesetzes genehmigt, die den Bürgern bzw. Betroffenen wesentlich mehr Rechtssicherheit bietet. Kernpunkt der Änderung ist, dass Gebäude innerhalb der Schutzzone in den nächsten 75 Jahren nicht abgerissen werden dürfen und somit einen gewissen Bestandsschutz haben. Damit ist die Regelung aus dem alten Gesetzestext, nachdem die ersten Gebäude schon im Jahr 2018 abgerissen werden sollten, hinfällig. Circa 1.100 Häuser und Gebäude an Spaniens Küsten wären hiervon betroffen gewesen, da die 30-jährige Übergangszeit eben im Jahr 2018 (Stichjahr war 1988, als das Gesetz in Kraft trat) abläuft und die Betroffenen nicht rechtzeitig eine Verlängerung um weitere 30 Jahre beantragt haben.

Der neue Text schützt die Küste vor exzessiven Bebauungen, respektiert aber auch gleichzeitig die Geschäfte, die direkt an der Küste im Schutzstreifen liegen. Hier sind vor allem die etwa 3.000 Strandbuden gemeint, die sich an Spaniens Stränden befinden.Ob spanisches Recht nun katalanisches aussticht, wurde noch nicht bekannt.

Ferner sieht das Gesetz die Möglichkeit vor, die Rechte an der Immobilie – nach vorheriger Genehmigung - zu verkaufen und gewisse Renovierungen an in der Schutzzone gelegenen Gebäuden vorzunehmen. Allerdings dürfen weder die Größe noch die Höhe oder die Nutzfläche der Immobilie verändert werden. Darüber hinaus ist die Eintragung der endgültigen und der vorläufigen Begrenzungslinie in das Grundbuch vorgesehen, damit potenzielle Käufer wissen, ob sich die Immobilie im Schutzgebiet befindet, und sich über die genaue Lage und das Ausmaß dieses Gebiets informieren können. Die Begrenzungslinien werden auch auf der Website des spanischen Umweltministeriums veröffentlicht werden.

Zwar sagt das Gesetz, das Unterschiede zwischen legal und illegal errichteten Gebäuden gemacht werden, aber andererseits spricht man auch von einer „Begnadigung“ für etwa 10.000 Häuser, die eigentlich hätten abgerissen werden müssen.

Die Gesetzesänderung wurde nötig, weil sich auch die EU eingeschaltet hatte und die Rechte seiner Bürger verteidigen wollte. Auch die spanische Regierung sah es als nötig an, bei der unsicheren Gesetzeslage nachzubessern und die Bürger nicht im Unklaren über ihre Zukunft zu lassen.

Unklar ist, das dieses Gesetz auch die katalanischen Normen betrifft. Möglicherweise wird man hierzulande auf die in der Vergangenheit zugestandenen Rechte beharren und das neue Gesetz in Teilen nicht anerkennen. Aber in dieser Hinsicht ist noch gar nichts bekannt und noch kann niemand sagen, ob sich dadurch in Empuriabrava die Machtbefugnisse und Rechte des Konzessionärs vermindert haben oder ob alles so bleibt wie es ist.

Aber freuen wird uns erst einmal darüber, das kein Haus innerhalb der nächsten 75 Jahre abgerissen wird – und das ist doch schon mal was.

Kommentare (0) :

Artikel kommentieren
Artikel-Archiv
  • 02.02.2024 [Kommentare: 0]

    Valencia: Europas Grüne Hauptstadt 2024 - Naturschönheiten und Nachhaltigkeit im Fokus

    Valencia ist dieses Jahr stolz als "Grüne Hauptstadt Europas" ausgezeichnet zu sein, eine Anerkennung der Europäischen Kommission für vorbildliche Umweltbemühungen. Die Stadt mit über 100.000 Einwohnern hat sich entschieden für Nachhaltigkeit und die Minimierung ihres ökologischen Fußabdrucks eingesetzt. Ein genauerer Blick auf die.. Artikel weiterlesen

  • 04.10.2023 [Kommentare: 0]

    Die Banane der Kanaren: Eine einzigartige Delikatesse mit Geschichte

    Die Kanarischen Inseln sind bekannt für ihre atemberaubende Landschaft, ihr angenehmes Klima und ihre einzigartige Kultur. Doch eine der köstlichsten und charakteristischsten Exporte dieser Inselgruppe ist zweifelsohne der "Plátano de Canarias". Dieser leckere Genuss unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von seinen tropischen Verwandte.. Artikel weiterlesen

  • 26.05.2023 [Kommentare: 2]

    Dr. Dieter Wienberg: Ein Deutscher, der die Landwirtschaft in Spanien revolutionierte

    Dr. Dieter Wienberg, ein herausragender Agrarforscher, hat 1961 die Finca Experimental La Mayora gegründet, die sich in Algarrobo in der Provinz Málaga im Süden Spaniens befindet. Mit dieser Gründung, ein Ergebnis eines deutsch-spanischen Abkommens, schuf Dr. Wienberg ein wichtiges Zentrum für Agrarforschung und -entwicklung, das bis .. Artikel weiterlesen

  • 20.03.2023 [Kommentare: 0]

    Nebelfänger gegen Dürre und Trockenheit in Spanien

    Wie Spanien mit innovativer Technologie aus Nebel Wasser generieren möchte In Spanien und Portugal wurde 2020 von „Life Nieblas“ ein bahnbrechendes Projekt gegen die Dürre gestartet: Nebelkollektoren sollen Nebel in Wasser umwandeln und somit u.a. die Wiederaufforstung von Waldbränden geschädigten Flächen fördern. Das Pilotprojekt .. Artikel weiterlesen

  • 13.05.2022 [Kommentare: 0]

    Bandera Azul, Auszeichnung von Spaniens Stränden und Häfen

    Wie jedes Jahr, ist auch dieses Jahr die Bandera Azul - die Blaue Flagge - an viele Strände und Häfen Spaniens vergeben worden. Dies ist Gütesiegel für Strände und Küstenabschnitte, die besonders sauber sind und umweltfreundlich bewirtschaftet werden. Spanien bekommt in diesem Jahr 729 Blaue Flaggen verliehen, das sind 16 mehr als im.. Artikel weiterlesen

  • 06.05.2022 [Kommentare: 0]

    Gratis Leitungswasser in Restaurants und Hotels in Spanien

    Bisher war es nicht selbstverständlich, dass die Gastronomie Wasser in Form von Leitungs- oder Flaschenwasser auf den Tisch stellte, ohne es zu berechnen. Nun sind seit April Restaurants und Hotels dazu verpflichtet, den Gästen kostenloses Leitungswasser anzubieten. Die Entscheidung liegt jetzt also bei den Verbrauchern selbst, ob sie.. Artikel weiterlesen

  • 01.03.2021 [Kommentare: 0]

    Spanische Oliven und ihr Öl, das flüssige Gold Spaniens

    Derzeit ist die Olive die am häufigsten angebaute Obstsorte der Welt. Mit einem Anteil von 60 % an der Produktion in der Europäischen Union und 45 % weltweit, ist Spanien unangefochtener Spitzenreiter und übertrifft die Zahlen seines engsten Konkurrenten Italien um das Doppelte. Spanien ist derzeit der weltweit größte Tafelolivenproduzent.. Artikel weiterlesen

  • 12.09.2019 [Kommentare: 0]

    Das Wetterphänomen “Gota Fría” (Kaltlufttropfen) an der Ostküste Spaniens und auf den Balearen

    Wolkenbrüche, Stürme und Fluten – das alles klingt so gar nicht nach dem sonnigen Urlaubsspanien wie wir es kennen. Doch jedes Jahr kommt es an den Küsten Spaniens zu heftigen Niederschlagsereignissen. Gerade im Osten der Halbinsel und auf den Balearen regnet es zum Teil an einem Tag so viel wie im Rest des Jahres zusammen. Die Folgen.. Artikel weiterlesen

  • 28.04.2019 [Kommentare: 0]

    Sommer, Sonne, Sonnenschein - die Solarkraft Spaniens erlebt wieder einen Aufschwung

    Spanien und Sonne – zwei Begriffe, die in unserer Vorstellung unmittelbar zusammen gehören. Dass Solarenergie auf der Halbinsel ein großes Potenzial hat, liegt nahe. In einem Großteil der Halbinsel gibt es um die 300 Sonnentage pro Jahr, im Süden scheint die Sonne zum Teil bis zu 3000 Stunden. Doch wird dieses Potenzial überhaupt genutzt?.. Artikel weiterlesen

  • 15.02.2019 [Kommentare: 0]

    Die 10 schönsten Orte, um die Mandelblüte in Spanien zu erleben

    Nach den Vereinigten Staaten ist Spanien der zweitgrößte Mandelproduzent weltweit. Gerade jetzt, am Anfang des Jahres, blühen die Täler und Wiesen Spaniens in strahlenden Weiß auf. Das Land bietet eine Vielzahl schöner Orte, an denen man das Spektakel der Mandelblüte bewundern kann. Wir möchten ihnen ein paar davon vorstellen. 1. Parqu.. Artikel weiterlesen