NEWS: Uniexperten fordern mehr Bafög

12.10.2007 - Stefanie Claudia Müller 

Zum Abschluss der Jahreskonferenz von BAföG- und Studienfinanzierungs-Experten aller Studentenwerke hat das Deutsche Studentenwerk (DSW) als Dachverband die zentrale Rolle einer gesicherten Studienfinanzierung für eine erfolgreiche Bildungspolitik herausgestrichen. 

DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde sagte vor mehr als 130 Teilnehmenden in Halle: "Mehr Studierende aus allen sozialen Schichten, 40 Prozent Studierquote, mehr Chancengleichheit beim Hochschulzugang. All diese bildungspolitischen Ziele setzen eine gesicherte, solide Studienfinanzierung voraus. Sie ist der Schlüssel für ein attraktives Hochschulstudium." 

Meyer auf der Heyde sprach sich in Halle erneut für eine rasche Anhebung der BAföG-Bedarfssätze um zehn Prozent und der Freibeträge um mindestens neun Prozent aus. Er sagte: "Das BAföG muss endlich deutlich gestärkt werden. Die in Deutschland herrschende Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft, wie sie der jüngste OECD-Bildungsbericht nachweist, kann nur mit einem starken BAföG aufgebrochen werden, das den Kreis der Förderberechtigten weit in die untere Mittelschicht hinein ausweitet." 

40 Prozent der Studierenden betrachten nach der jüngsten DSW-Sozialerhebung ihre Studienfinanzierung als unsicher. Meyer auf der Heyde kommentierte: "Das ist keine gute Grundlage für eine erfolgreiche Bildungspolitik und hält Hochschulzugangsberechtigte aus bildungsfernen und einkommensschwächeren Elternhäusern eher vom Studium ab, anstatt sie für ein Studium zu begeistern." 

Gemäß Sozialerhebung basiert die Studienfinanzierung in Deutschland vor allem auf drei Säulen: Eltern, Jobben, BAföG. Zwar werden 90 Prozent der Studierenden mit durchschnittlich 448 Euro im Monat von ihren Eltern unterstützt, aber immerhin 63 Prozent der Studierenden jobben neben dem Studium, davon 57 Prozent, um ihr Studium überhaupt finanzieren zu können. Mit dem Jobben verdienen sie im Schnitt 308 Euro monatlich. Rund ein Viertel aller Studierenden erhält BAföG; im Monatsdurchschnitt sind es 376 Euro. 

Nur zwei Prozent der Studierenden erhielten im Sommersemester 2006, als die Befragung durchgeführt wurde, ein Stipendium - genauso wenige wie im Jahr 2003. Nur ein knappes Prozent der Studierenden beanspruchte im Sommer 2006 einen Studienkredit. 

Bezogen auf die Zusammensetzung der durchschnittlichen monatlichen Einnahmen der Studierenden macht die finanzielle Unterstützung der Eltern mit 52 Prozent mehr als die Hälfte aus. Interessant ist der Vergleich, wie sich die Elternleistungen und das BAföG über einen längeren Zeitraum entwickelt haben: Die finanziellen Leistungen der Eltern sind seit 1991 kontinuierlich auf heute 52 Prozent angestiegen, der Anteil des BAföG an den durchschnittlichen Einnahmen der Studierenden ist dagegen im selben Zeitraum von 20 Prozent auf heute 14 Prozent zurückgegangen. 

Berücksichtigt man den Verbraucherpreisindex, dann haben sich die finanziellen Leistungen der Eltern im Jahr 2006 gegenüber dem Jahr 1991 real um 19 Prozent erhöht, während die Leistungen nach dem BAföG um 28 Prozent abgenommen haben. "Das zeigt deutlich, wie dringend notwendig eine BAföG-Erhöhung ist", sagte Meyer auf der Heyde.

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