Norman Foster und Carlos Rubio auserwählt für Prado-Erweiterung

18.12.2016 - Meike von Lojewski / Madrid für Deutsche 

Der britische Stararchitekt Sir Norman Foster wurde gemeinsam mit seinem spanischen Kollegen Carlos Rubio mit der geplanten Erweiterung des weltberühmten Madrider Prado-Museums beauftragt. Das Museum soll um ein nahes Gebäude aus dem 17. Jahrhundert erweitert werden, in dem bis vor zehn Jahren das frühere Armeemuseum untergebracht war. Der gesamte Umbau soll rund 30 Millionen Euro kosten und zum 200-jährigen Bestehen des Prado Museums im Jahr 2019 abgeschlossen sein.

 

Obwohl sich auch andere Weltklassearchitekten wie der Portugiese Eduardo Souto de Moura um den Auftrag beworben hatten, entschied sich die Jury für Foster und Rubio, denn “ihr Entwurf respektiere und würdige, was bereits da ist, passe es jedoch den Erfordernissen unserer Zeit an”. Er sieht vor, die südliche Fassade des rosafarbenen Renaissance-Gebäudes zu öffnen, um ein riesiges Atrium zu schaffen, das den Eindruck der Offenheit vermitteln soll.

 

In fast jeder Metropole steht eines, ein Bauwerk des Architektenbüros Foster + Partners. Sir Norman Foster, der am 1. Juni 81 Jahre alt geworden ist, hat das Unternehmen groß gemacht. Queen Elizabeth II erhob den Superarchitekten in den Adelsstand. In Deutschland ist der Brite vor allem für den Kuppelbau des Berliner Reichstags bekannt: 1993 bekam Foster den Auftrag für die Restaurierung des Reichstages. Sein Büro hatte sich gegen 13 Mitbewerber durchgesetzt. Besucher des Reichstages zieht seitdem neben einem Blick in den Plenarsaal insbesondere der Gang in die Glaskuppel an. Dieses trichterförmige Lichtumlenkelement mit 360 Spiegeln bringt zusätzliches Tageslicht in den Plenarsaal und ist mittlerweile weltweit ein Wahrzeichen für die deutsche Hauptstadt.

 

Auch Carlos Rubio bringt mit über 30 Jahren Berufserfahrung eine Menge Know-How in die professionelle Beziehung mit Norman Foster ein. Zu seinen angesehensten Werken gehören der “Torre SyV” der “Cuatro Torres Business Area”, dem Geschäftsviertel aus vier Wolkenkratzern in Madrid sowie die Geschäftssitze von Indra in Alcobendas und Torrejón de Ardoz. Ausserdem war Carlos Rubio auch bei der Neugestaltung des Projekts “M-Rio” für die Untertunnelung der östlichen Gegend von Madrid beteiligt. Der 66-jährige wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

 

Auf der Ergebnis der Erweiterung des Prados kann man bei zwei derart hochkarätigen Architekten also mehr als gespannt sein! 

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