SERIE: Spaniens Spitzensportler: Rafa Nadal - ein Genie auf dem Ascheplatz

26.06.2012 - Meike von Lojewski / Barcelona für Deutsche 

Zwei Siege in Wimbledon, einer bei den US Open, einer bei den Australian Open ... und sieben in Roland Garros! Rafael Nadal ist der Tennisspieler, der am meisten Siege auf Sand verbuchen kann. Nur fünf andere Spieler haben eine solche Leistung jemals erbracht, jedoch auf anderem Boden: Richard Sears, Bill Tilden und William Larned in Amerika auf Hartplatz sowie William Renshaw und Pete Sampras auf Rasen in England. Vorteil Nadal: Er ist von allen der einzige noch aktive Spieler und kann damit noch alle Rekorde brechen! Doch wer ist dieser Mensch, der mit nur 26 Jahren bereits elf Grand-Slam-Titel gewonnen und damit Sportgeschichte geschrieben hat?

Rafael, genannt Rafa, Nadal wurde am 3. Juni 1986 in Manacor auf Mallorca geboren.Schon früh interessierte er sich für Sport, was sicher auch daran liegt, dass drei seiner Onkel Profisportler waren: Zwei von ihnen waren Profi-Fussballer, weshalb seine grosse Leidenschaft zunächst diesem Sport galt und er bis heute bekennender Real-Madrid-Fan ist. Doch sein dritter Onkel Toni Nadal, der selbst als Tennisspieler nur mässigen Erfolg hatte und sich daher dem Training der Jugend verschrieb, erkannte früh Rafas Talent und förderte ihn. Bereits mit sieben Jahren nahm Rafa an Tennisturnieren teil und gewann mit acht die Balearenmeisterschaften der unter Zwölfjährigen sowie mit dreizehn die U14-Meisterschaft. Diese beiden Siege stellten die ersten Meilensteine auf seinem Weg zum Tennisprofi dar.

2001 war Nadal mit 15 Jahren erstmals als Profispieler gemeldet und absolvierte zwei Turniere, die für ihn jedoch bereits in der ersten Runde beendet waren. Der erste Sieg auf der ATP Tour sowie sechs Titel bei etwas kleineren Turnieren liessen noch ein Jahr auf sich warten, doch so schaffte er 2002 den Sprung auf Platz 200 in der Weltrangliste. Das Jahr 2005 brachte Nadal mit elf Turniersiegen den endgültigen Durchbruch. So viele sind ihm in einer Saison bisher nicht wieder gelungen. Dennoch heimst er seitdem Siege um Siege ein. Zu den bedeutendsten gehört neben den Grand-Slam-Gewinnen sicherlich der Sieg bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking, wo er sich gegen den Chilenen Fernando González durchsetzte und die Goldmedaille holte. Zu Recht wurde er aufgrund all dieser Titel 2011 zum Weltsportler des Jahres gewählt.

Rafa Nadal ist sich seines Glückes bewusst und will davon auch anderen etwas abgeben: 2007 hat er deswegen die Stiftung Rafa Nadal gegründet, mit der er Kindern und Jugendlichen helfen will, die sozial benachteiligt sind und von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Bildung und Sport gehören für Nadal unabdingbar zusammen und durch spezielle Programme will er mit seiner Stiftung erreichen, bei jungen Menschen Einsatz, Respekt und Vertrauen zu fördern.

Der spanische Tennisspieler ist mit seiner Karriere noch lange nicht am Ende. Derzeit liegt er hinter Novak Djokovic auf Rang zwei der Weltrangliste, doch die Vorbereitungen für Wimbledon laufen auf Hochtouren und hier kann sich alles wieder ändern. Wie auch immer es ausgehen mag: In Spanien ist Rafa Nadal ein Superstar, so dass ihm eine Ehre dieses Jahr auf jeden Fall zuteil wird: Er wird bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London die spanische Flagge tragen.

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