SERIE: Spanische Musik -  Luz Casal

21.10.2008 - Deike Werner 

Was wäre Spanien ohne Luz Casal? Irgendwie scheint sie zu den Spaniern zu gehören, wie eine beliebte, gute, alte Bekannte. Dieses Jahr am 11. November feiert die auch international berühmte Sängerin ihren 50. Geburtstag und sicher mit ihr die ganze Nation. Sie kommt aus Galicien, wuchs in Asturien auf und verabschiedete sich schon in sehr jungen Jahren vom Elternhaus, um nach Madrid zu gehen, dessen vielverheißende Musikszene Anfang der achtziger Jahre immer mehr Gesangkünstler anzog.

Am Madrider Theater Reina Victoria, an dem sie im Musical "Las Divinas" mitwirkte, wurde man sehr früh auf sie aufmerksam. Die Aufnahme ihrer allerersten Platte (1982), die sie "Luz" (Licht) nannte, erfolgte in Madrid. Beständig nahm sie alle zwei bis maximal vier Jahre neue Lieder auf, bis zum jüngst veröffentlichten Album "Vida Tóxica" (giftiges Leben) aus dem Jahre 2007.

Mit Beginn der neunziger Jahre wuchs ihr Bekanntheitsgrad enorm. Musikalisch wirkte sie bei Spaniens berühmtem Filmregisseur und Drehbuchautor Pedro Almodóvar im Film "Tacones lejanos" (High Heels) durch die zwei tragisch schönen Balladen: "Un año de amor" und "Piensa en mí" mit. 2001 gewann sie für das Lied "Tu bosque animado" aus dem Film "El bosque animado" den Goya (spanischer Filmpreis) in der Kategorie beste Originalmusik.

Und heute mit mehr als fünf Millionen verkauften Platten gehört sie zu den erfolgreichsten, weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Stars der spanischen Künstlerpersönlichkeiten. Woran liegt nun dieser große Erfolg? Viele meinen, es sei ihre Passion für die Musik; andere sagen, es sei ihre allseits im Vordergrund stehende, ausdrucksstarke Stimme, die die Instrumente nur sanft im Hintergrund braucht. Aber auch ihre starke und authentische Art und Weise, mit der sie dem Leben gegenübersteht, macht sie bei ihren Landsleuten so beliebt; das durften alle 2007 erfahren bei der öffentlichen Bekanntmachung ihrer Brustkrebserkrankung.

In einem Interview mit "El País" fragte man sie, woher sie ihre Stärke während dieser schwierigen Zeit bekäme? Unerschrocken gab sie zur Antwort, dass sie noch nie Angst vor dem Tod gehabt hätte. Musik sei der wichtigste Teil ihres Lebens und dies hat sie sicher angespornt, noch schneller und trotz ihrer Erkrankung am zuletzt veröffentlichten Album: "Vida Tóxica" zu arbeiten, bei dem sie sich, so verrät es bereits der Titel, thematisch mit der Krankheit auseinandersetzt.

Anfang 2008 gab sie ihr erstes Konzert seit langem, um ihrem Publikum zu zeigen, dass das Leben sie noch stärker gemacht hat. Wer sich von ihr gerne selbst überzeugen möchte, hat dazu in Madrid am 18. Oktober 2008 Gelegenheit. Im „Teatro Albéniz“ wird es mit ihr ein Benefizkonzert geben.

Weitere Informationen: www.luzcasal.es

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