TIPP: Der Tod wohnt nebenan

"Der Tod wohnt neben" ist ein Krimi. Die Handlung: In den 70er-Jahren wurde ein Dreijähriger bei einem Banküberfall als Geisel genommen und von den Tätern erschossen. Jahrzehnte später zieht sein Vater, der nicht vergessen kann, los, um die Mörder zur Strecke zu bringen. Doch dann wird er selbst zum Gejagten.

In Spanien ist Francisco González Ledesma, Jahrgang 1927, ein Star. Er startete seine Serie mit Hauptkommissar Méndez in den achtziger Jahren. Erst jetzt gibt es eine deutsche Übersetzung. „Der Tod wohnt nebenan“ ist auch nicht der erste Roman in der Reihe, sondern der achte.

Ledesma interessiert sich so offenkundig überhaupt nicht für das Wer-war’s, dass er dem Leser schon auf den ersten Seiten erklärt, wer wen warum töten will oder auch schon getötet hat. Die Spannung erwächst aus dem Katz-und-Maus-Spiel, das sich der Mörder, der Gejagte und der Kommissar Méndez liefern.

Méndez ist nicht mehr der allerjüngste Kommissar. Das Barcelona, in dem er ermittelt, ist kein Bilderbuch-Barcelona, wie es die Touristen lieben, sondern ein kaputtes, dreckiges, armes Barcelona, eine Stadt, die zu schnell zu viel wollte. Der Ermordete – eigentlich ist es eher ein Hingerichteter, er hieß Omedes – wird in einem Abrisshaus gefunden. Früher war hier ein gut gehendes Bordell, und die Nachbarn wissen noch sehr genau, was für ein unangenehmer Kerl Omedes einst war.


"Der Tod wohnt nebenan“ von Francisco González Ledesma, 320 Seiten, Ehrenwirth, 19,99 Euro