TIPP: Nach Sri Lanka entfliehen

09.05.2011 - Stefanie Claudia Müller  

Wenn in Spanien und Deutschland der Frost kommt, dann wird es auf Sri Lanka erst richtig schön. Die Insel im Indischen Ozean will nach 30 Jahren Bürgerkrieg, Terrorismus und Tsunami endlich wieder wachsen im Tourismus. Deswegen wird derzeit tüchtig investiert in neue Infrastruktur, neue Hotels und Flughäfen. Im vergangenen Jahr legte die Urlaubsindustrie um 45 Prozent zu, sie macht inzwischen drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus. Das Land will bis zum Jahr 2015 auf 2,5 Millionen Touristen im Jahr kommen, derzeit sind es unter einer Millionen.

Die meisten Besucher sollen aus Deutschland kommen. In den 60er und 70er Jahren waren sie die stärkste Urlaubergruppe Sri Lankas, dann wichen sie wegen des Unsicherheitsfaktors auf die Malediven und Seychellen aus. Aber jetzt hofft man, sie wieder mit mehr als nur schönen Stränden in die Tropen zu locken. "Wir bieten Geschichte, Safari, Tauchen, den besten Tee und Edelsteine. Die Deutschen waren immer unser Hauptmarkt. Wir hoffen, dass sie jetzt wiederkommen", sagt Lalin de Mel, General Manager von UGA Resorts in Sri Lanka.

Er führt eines der besten Öko-Hotels der Insel, das Ulgalla Resort. Luxus bedeutet hier Ruhe, Nachhaltigkeit bei Energie und der Nahrungskette: Die Sonne dient als Energiequelle und die Küche kocht mit Gemüse und Obst aus dem eigenen Anbau, auch das Fleisch kommt vom Öko-Bauer. Die Bediensteten sind außergewöhnlich zuvorkommend und die Personalpolitik ist ebenfalls nachhaltig: "Wir versuchen, vor allem lokale Mitarbeiter zu finden, um der Region zu helfen", Lalin de Mel. Dem Besucher wird es bei soviel Aufmerksamkeit und gutem Essen nicht langweilig, auch wenn das Meer weit weg ist. Man kann dort reiten, fahrradfahren und spazieren gehen.

Luxus-Öko-Resorts, wo die Nacht zwischen 300 und 400 Euro kosten, schießen derzeit wie Pilze aus dem Boden. Denn Sri Lanka verfügt über sehr viele reiche Familien aus der Tee- und Edelsteinindustrie, die den Tourismussektor nachhaltig beeinflussten in den vergangenen Jahren. Massentourismus und Billighotels wird es nicht geben auf der Insel, anziehen will man vor allem kaufkräftige Europäer.

Engländer, Franzosen und Inder lieben Sri Lanka bereits seit vielen Jahren, die Deutschen kommen zögerlich wieder auf die Insel. Der unter dem Bürgerkrieg stark gelittene Norden muss immer noch erschlossen werden, im Süden versuchen viele Luxushotels die Wende herbeizuführen. Mit Edelsteinen und Safari hofft man einen Unterschied zu Indien zu bieten.

Mit dem Konzept des nachhaltigen Tourismus will man vor allem die kritischen Deutschen überzeugen. "Wir wollen keinen Massentourismus, wir wollen kleine Landhotels, welche sich harmonisch in die Natur integrieren und einen besonderen Luxus bieten", sagt Anura Lokuhetty von der Tourist Hotels Association. Man wolle nicht die Fehler der Spanier begehen und die ganze Küste zubauen.

Ayurveda gehört auch zu den Zauberformeln, mit denen man die europäischen Urlauber locken will. "Die Insel gehört bereits zu den weltweit am meisten ausgebildeten Zentren in dieser Behandlungsmethode gegen Stress und Depression", sagt José Luis Godoy, Ayuerveda-Spezialist in Madrid.

Es gibt einen weltweiten Trend für diese meditative Therapie. "Und auf Sri Lanka werden immer mehr Menschen in dieser Technik ausgebildet. Es wird ein Aushängeschild für die Insel", sagt Susan Warren, die Tourismus-Promotion für das Land macht. Und auch Blinde als Masseure einzusetzen ist ein Megatrend: "Sie haben eine besondere Sensibilität und gerade die Freundlichkeit der Menschen von Sri Lanka und ihre Offenheit und ihr Einfühlvermögen sind ein Reichtum, mit dem die Insel mehr hofieren muss."

Mehr Info: www.srilanka.travel/www.sltda.lk

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